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Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Verrückte Geschichte: "Jane the Virgin"

In der US-Dramedy "Jane the Virgin" (MO, 6.7.) gerät eine Jungfrau durch ein Missgeschick beim Frauenarzt in arge Erklärungsnot.

Wenn Hollywood die Ideen ausgehen, schweifen die Blicke der Autoren gern mal Richtung Latein- und Südamerika. Dort flimmern zahllose Telenovelas über die Bildschirme, in denen ebenso junge wie verzweifelte Frauen um ihr Liebesglück kämpfen und dabei auf bisweilen absurde Weise dem Schicksal trotzen müssen. So wie in der venezolanischen Schnulze "Juana la virgen", Vorlage für "Jane the Virgin".

Darum geht's: Die religiöse, aber keinesfalls weltfremde Lehramtsstudentin Jane möchte mit dem ersten Sex bis zur Hochzeitsnacht warten. Aber dann wird sie eines nicht so schönen Tages von einer reichlich verwirrten Frauenärztin künstlich befruchtet. Nicht genug: Der Samenspender entpuppt sich ausgerechnet als ihr alter Schwarm Rafael, ein attraktiver Explayboy und mittlerweile unglücklich verheirateter Hotelier.
Das nebenbei auch noch der ölig-charmante Star einer Telenovela eine Rolle spielt, darf man als augenzwinkernde Reverenz an das schmachtige Genre werten.
"Jane the Virgin" ist eine dieser Serien, deren Geschichten sich albern lesen und die im TV trotzdem wunderbar funktionieren. Was der liebenswert-unschuldig spielenden Gina Rodriguez zu verdanken ist. Jahrelang war die gebürtige Chicagoerin mit puerto-ricanischen Wurzeln in kleinen Nebenrollen zu sehen. Vom US-Branchenblatt "The Hollywood Reporter" 2012 auf die Liste der "Top 35 Latinos unter 35" gesetzt, bescherte "Jane the Virgin" der 31-Jährigen den Durchbruch und einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin. Nicht nur in Seifenopern, sondern auch im wahren Leben werden eben manchmal Märchen war.

>>> Jane the Virgin
MO 6.7. SIXX 20.15