Endlich! Die von vielen heiß ersehnte vierte Staffel der Pro-7-Serie "Stromberg" startet am 3. November. Für Bernd Stromberg allerdings mit einem bösen Karriereknick. Statt in die Chefetage der "Capitol Versicherung AG" aufzusteigen, wird er in die Außenstelle Finsdorf strafversetzt. Dabei hatte er sich streng ans "Erdmännchen-Prinzip" gehalten, seine persönliche Erfolgsstrategie. In einem seiner seltenen Interviews verriet uns Deutschlands berühmtester Abteilungsleiter, warum er letzten Endes trotzdem ein Gewinnertyp ist und was ein Bundeskanzler Bernd Stromberg in diesem Land als Erstes ändern würde.
Herr Stromberg, was ist das "Erdmännchenprinzip"?
BERND STROMBERG Erdmännchen sehen alle gleich aus, sind aber streng organisiert, wobei die meisten allerdings vor ihrem Bau sitzen und nichts tun. Im Prinzip eben wie im Büro.
Dort lief zuletzt nicht alles optimal für Sie. Stichwort: Versetzung nach Finsdorf.
BERND STROMBERG Alles eine Frage der Betrachtungsweise. Schröder war früher Bundeskanzler, jetzt muss er für irgendwelche Russen Öl zur Ostsee bringen. Da würde man erst mal denken: Abstieg. Sieht er aber nicht so. Und ich bin da wie Schröder. Was eine Niederlage ist, bestimme ich am liebsten selbst. Insofern ist Finsdorf für mich nur eine weitere Station meiner Karriere.
Apropos Karriere: Sie sind eine Berühmtheit. Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg im Fernsehen?
BERND STROMBERG Da komm ich wieder zu den Erdmännchen. In vielen Zoos gibt's vom Aussterben bedrohte Vogelarten oder seltene Fische und Echsen, aber wo stehen die Leute? Bei den Affen und den Erdmännchen. Man sieht eben am liebsten, was einem ähnlich ist.
Im Zusammenhang mit Ihnen fällt oft der Begriff "Fremdschämen". Irgendeine Idee, was damit gemeint sein könnte?
BERND STROMBERG Für mich ist das ein Modebegriff, wie "Burn-out" oder "Demokratie". Mit dem wirklichen Leben hat das nichts zu tun. Zumindest nicht mit meinem. Falls es negativ gemeint sein sollte und gegen mich persönlich geht, dann sollten sich die Zeitungsschmierer schämen - und zwar selbst.
Alles klagt über die Krise. Sie auch?
BERND STROMBERG Ein Mann, der wie ich fast zwanzig Jahre lang verheiratet war, kann über das, was heute als "Krise" bezeichnet wird, nur lachen. Wie oft ich in dieser Ehe gedacht hab "Ich krieg die Krise!", lässt sich jedenfalls an mindestens zwei, drei Dutzend Händen abzählen. Dagegen ist die kleine wirtschaftliche Delle, die wir im Augenblick haben, nur Pippifax.
Bei Ihren Qualitäten: Schon mal daran gedacht, in die Politik zu gehen?
BERND STROMBERG Ja. Bei mir in der Straße ist zum Beispiel "Spielstraße". Obwohl die Leute deutlich mehr Autos haben als Kinder. Da frag ich mich, was soll das? Auch öffentlich. Aber die Stadt dreht den Kopf weg. Da hab ich schon überlegt, ob ich das politisch einfach mal selbst in die Hand nehmen soll.
Was würde ein Bundeskanzler Bernd Stromberg zuerst ändern?
BERND STROMBERG Die Spielstraße bei mir käme ratzfatz weg. Und ich würde auch für die mittlere Führungsebene Gehalts-Bonusse einführen. Und natürlich Freiheit, Wohlstand und so weiter, das ist ja klar.
Zum Schluss: Ihr ultimativer Ratschlag für unsere Leser für ein glückliches, erfolgreiches Leben.
BERND STROMBERG Wenn Gott dir Scheiße gibt, dann schnitz dir daraus eine Geige und spiel Mozart!
Christian Holst
Herr Stromberg, was ist das "Erdmännchenprinzip"?
BERND STROMBERG Erdmännchen sehen alle gleich aus, sind aber streng organisiert, wobei die meisten allerdings vor ihrem Bau sitzen und nichts tun. Im Prinzip eben wie im Büro.
Dort lief zuletzt nicht alles optimal für Sie. Stichwort: Versetzung nach Finsdorf.
BERND STROMBERG Alles eine Frage der Betrachtungsweise. Schröder war früher Bundeskanzler, jetzt muss er für irgendwelche Russen Öl zur Ostsee bringen. Da würde man erst mal denken: Abstieg. Sieht er aber nicht so. Und ich bin da wie Schröder. Was eine Niederlage ist, bestimme ich am liebsten selbst. Insofern ist Finsdorf für mich nur eine weitere Station meiner Karriere.
Apropos Karriere: Sie sind eine Berühmtheit. Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg im Fernsehen?
BERND STROMBERG Da komm ich wieder zu den Erdmännchen. In vielen Zoos gibt's vom Aussterben bedrohte Vogelarten oder seltene Fische und Echsen, aber wo stehen die Leute? Bei den Affen und den Erdmännchen. Man sieht eben am liebsten, was einem ähnlich ist.
Im Zusammenhang mit Ihnen fällt oft der Begriff "Fremdschämen". Irgendeine Idee, was damit gemeint sein könnte?
BERND STROMBERG Für mich ist das ein Modebegriff, wie "Burn-out" oder "Demokratie". Mit dem wirklichen Leben hat das nichts zu tun. Zumindest nicht mit meinem. Falls es negativ gemeint sein sollte und gegen mich persönlich geht, dann sollten sich die Zeitungsschmierer schämen - und zwar selbst.
Alles klagt über die Krise. Sie auch?
BERND STROMBERG Ein Mann, der wie ich fast zwanzig Jahre lang verheiratet war, kann über das, was heute als "Krise" bezeichnet wird, nur lachen. Wie oft ich in dieser Ehe gedacht hab "Ich krieg die Krise!", lässt sich jedenfalls an mindestens zwei, drei Dutzend Händen abzählen. Dagegen ist die kleine wirtschaftliche Delle, die wir im Augenblick haben, nur Pippifax.
Bei Ihren Qualitäten: Schon mal daran gedacht, in die Politik zu gehen?
BERND STROMBERG Ja. Bei mir in der Straße ist zum Beispiel "Spielstraße". Obwohl die Leute deutlich mehr Autos haben als Kinder. Da frag ich mich, was soll das? Auch öffentlich. Aber die Stadt dreht den Kopf weg. Da hab ich schon überlegt, ob ich das politisch einfach mal selbst in die Hand nehmen soll.
Was würde ein Bundeskanzler Bernd Stromberg zuerst ändern?
BERND STROMBERG Die Spielstraße bei mir käme ratzfatz weg. Und ich würde auch für die mittlere Führungsebene Gehalts-Bonusse einführen. Und natürlich Freiheit, Wohlstand und so weiter, das ist ja klar.
Zum Schluss: Ihr ultimativer Ratschlag für unsere Leser für ein glückliches, erfolgreiches Leben.
BERND STROMBERG Wenn Gott dir Scheiße gibt, dann schnitz dir daraus eine Geige und spiel Mozart!
Christian Holst