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Es war einmal ... "Im Reich der Sinne"

DER japanische Erotikklassiker

Im Reich der Sinne
Sada (Eiko Matsuda, re.) kann nicht ohne Kichizô (Tatsuya Fuji, li.) leben. Von der Außenwelt abgeschottet gibt sich das Paar ganz seinen sexuellen Trieben hin - bis in den Tod. Arte

"Im Reich der Sinne" ist ein feministischer Film über Sexualität, realistisch in seiner Darstellung, doch nie obszön. - Die Geschichte des Erotikklassikers

Das Drehbuch des japanischen Kinoklassikers "Im Reich der Sinne" beruht auf der wahren Geschichte von Sada Abe, die in Japan in den 30er Jahren großes Aufsehen erregte. Sada Abe war im Alter von 15 Jahren vergewaltigt worden.
Sie arbeitete als Prostituierte und schließlich als Bedienung in einem Gasthof, in dessen Besitzer sie sich leidenschaftlich verliebte. Die Liebenden schotteten sich zusehends von der Außenwelt ab und gaben sich einer ununterbrochenen sexuellen Ekstase hin, die in der freiwilligen Tötung und Kastration des Liebhabers durch Sada Abe gipfelte.

Nach einem viel beachteten Prozess wurde Abe zu sechs Jahren Haft verurteilt und nach fünf Jahren begnadigt. Sie hatte sich stets zu ihrer Tat bekannt und erklärt, sie aus Liebe begangen zu haben.

Sada Abe avancierte zur Galionsfigur des aufkeimenden Feminismus in Japan. In den 60er und 70er Jahren wurden ihrer Geschichte fünf Filme gewidmet. "Im Reich der Sinne" ist der bislang letzte. Der japanische Originaltitel "Ai no korida" bedeutet "Corrida der Liebe": Wie ein Stierkampf endet auch diese Geschichte mit einer Tötung.

Im Mittelpunkt der Reihe "Es war einmal ..." stehen Kinofilme, die Geschichte gemacht haben. Jede Folge beleuchtet den historischen Kontext eines Kinomeisterwerkes und stellt dessen verschiedene Facetten vor.
Im Anschluss: