Schauspielerin mit guten Genen

Vom Teenstar zur Arthouse-Fee - es macht Spaß, Emma Roberts beim Großwerden zuzusehen ("Das Hundehotel" - SA, 17.3.)

Es war abzusehen - früher oder später würde Emma Roberts einmal Schauspielerin werden. Das Mädchen ist bildhübsch, ihr Vater Eric Roberts selbst Schauspieler, und Tante Julia heißt mit Nachnamen auch Roberts - und hat eines der bekanntesten Gesichter der Welt. Mit ein bisschen gutem Willen findet man sogar Julia Roberts' Markenzeichen, ihr strahlendes Lächeln, in Emmas jungen Zügen wieder.

Am Set der berühmten Tante

"Ich bin auf Filmsets groß geworden", sagt Emma, die ihre Tante Julia regelmäßig bei der Arbeit besuchte. "Ich war völlig fasziniert von dem Ganzen. Man musste mich jedes Mal regelrecht wegzerren." Entsprechend früh entstand der Wunsch, Schauspielerin zu werden. Nach einem Kurzfilm stand sie dann schon in ihrer ersten richtigen Rolle an der Seite eines Weltstars.

In "Blow" (2001) spielte sie die Tochter von Johnny Depp. Ansehen durfte sich die Zehnjährige den harten Streifen allerdings erst sehr viel später.
Darauf achtete Emmas Mutter, die sich nach der Geburt von Emmas exzentrischem Vater getrennt hatte und den Schauspielambitionen ihrer Tochter mit Argwohn gegenüberstand. Sie schickte Emma auf die Archers School for Girls in Los Angeles, wo Mädchen ohne männliche Einflussnahme auf ihre eigene Art lernen und Selbstbewusstsein entwickeln sollen.

Raus aus der Lindsay-Lohan-Spur

Von der Filmerei hat sie das nicht abgebracht. Schon 2004 sah man sie drei Staffeln lang in der Hauptrolle der Nickelodeon-Serie "Unfabulous", die 2009 auch bei uns auf Nick lief. Ein Musikalbum mit "Unfabulous"-Songs wurde ausgekoppelt, eine zweigleisige Musik-Film-Karriere wie bei Lindsay Lohan schien die logische Folge. Es kamen Hauptrollen in Teeniefilmen wie "Wild Child" (2008) oder der charmanten Disneykomödie "Das Hundehotel", die nun in deutscher Erstausstrahlung läuft.
Das war vor drei Jahren. Inzwischen hat sich Emma aus der Teenstar-Verwertungsmaschine ausgeklinkt, besingt keine CDs mehr - und hat stattdessen zehn Filme gedreht. Ihre schauspielerische Palette ist so um viele Farben reicher. So hauchte sie der Horrorfilmreihe "Scream" mit ihrer vielschichtigen Rolle in Teil 4 neues Leben ein. In der Indie-Produktion "It's Kind of a Funny Story", einer sensiblen Tragikomödie, zeigt sie als Selbstmordkandidatin Schwäche - Teenager mit Tiefgang.

Am 10. Februar ist Emma Roberts 21 und damit volljährig geworden. Der Film, an dem sie gerade arbeitet, heißt passenderweise "Adult World" - Erwachsenenwelt. Sie spielt eine Studentin, die Dichterin werden möchte. Emma: "Aber der Wirtschaft geht es schlecht. Und deshalb muss sie in einem Sexshop arbeiten." Wir sind gespannt.

Frank Aures
Das Hundehotel
SA, 17.3., Sat.1, 20.15 Uhr