Zwei Knieverletzungen und ein nicht immer professioneller Lebenswandel brachten die Karriere des Kufenstars Thomas Greilinger (28) heftig ins Schlingern. Doch der endgültige Absturz des einstigen Überfliegers - mit 18 war Greilinger jüngster deutscher Nationalspieler - blieb aus: Der Oberbayer kämpfte sich beim ERC Ingolstadt zurück an die Spitze, 30 Kilo leichter und ehrgeiziger als je zuvor.
Herr Greilinger, Sie sind derzeit Topscorer der DEL, bekommen glänzende Kritiken. Was ist das für ein Gefühl, es allen zu zeigen, die Sie abgeschrieben hatten?
THOMAS GREILINGER Ich hatte nie das Gefühl, es anderen beweisen zu wollen oder zu müssen. Ich wollte einfach wieder in der DEL Eishockey spielen.
Mit 18 galten Sie als überragendes Talent. Dennoch haben Sie eine Achterbahnkarriere hingelegt. Sicher hauptsächlich wegen Ihrer Verletzungen - aber es gab auch den Vorwurf mangelnder Professionalität...
THOMAS GREILINGER Mit 18 sieht man viele Dinge anders und macht auch einiges anders, als ich es heute machen würde. Ich habe sicherlich Fehler gemacht, aber das lässt sich eben nicht mehr ändern.
Sechs Jahre später haben Sie Ihre Profikarriere wegen einer Verletzung beendet und bei Ihrem Heimatclub SC Deggendorf in der Bayernliga an einem Neuanfang gearbeitet. Haben Sie in dieser Zeit über berufliche Alternativen nachgedacht?
THOMAS GREILINGER Immer wieder mal - besonders wenn es Rückschläge gab mit den Verletzungen. Aber dennoch habe ich natürlich immer den Wunsch gehabt, aufs Eis zurückzukehren.
Wie haben Sie sich für die Spiele in der Bayernliga motiviert?
THOMAS GREILINGER Es ging ja nicht um die Bayernliga, sondern vielmehr darum, überhaupt Eishockey zu spielen. Und das macht auch in der Bayernliga riesigen Spaß, meine Zeit in Deggendorf war sehr schön.
Der Saisonstart mit dem ERC Ingolstadt verlief eher holprig. Woran hakte es, und was ist mit dem ERC in dieser Saison drin?
THOMAS GREILINGER Wir mussten viele Neuzugänge integrieren. Aber die Mannschaft hat sich jetzt gefunden, ist in die Top Six gerutscht. Und ich denke, dass wir immer noch Luft nach oben haben.
Braucht das deutsche Eishockey mehr Präsenz im Free-TV, um das Interesse an der Heim-WM 2010 anzuheizen?
THOMAS GREILINGER Auf alle Fälle. Aber unser Spiel in Köln bei Eurosport* und die Übertragungen im Pay-TV von Sky sind ein sehr guter Anfang.
*Eurosport zeigt demnächst zwei Spiele aus der DEL live: Am 1. Dezember ab 19.30 Uhr die Partie der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim, und nur zwei Wochen später, am Dienstag, 15. Dezember (19.30 Uhr), Greilingers Gastspiel mit dem ERC Ingolstadt bei den Kölner Haien.
Interview: Frank Steinberg
Herr Greilinger, Sie sind derzeit Topscorer der DEL, bekommen glänzende Kritiken. Was ist das für ein Gefühl, es allen zu zeigen, die Sie abgeschrieben hatten?
THOMAS GREILINGER Ich hatte nie das Gefühl, es anderen beweisen zu wollen oder zu müssen. Ich wollte einfach wieder in der DEL Eishockey spielen.
Mit 18 galten Sie als überragendes Talent. Dennoch haben Sie eine Achterbahnkarriere hingelegt. Sicher hauptsächlich wegen Ihrer Verletzungen - aber es gab auch den Vorwurf mangelnder Professionalität...
THOMAS GREILINGER Mit 18 sieht man viele Dinge anders und macht auch einiges anders, als ich es heute machen würde. Ich habe sicherlich Fehler gemacht, aber das lässt sich eben nicht mehr ändern.
Sechs Jahre später haben Sie Ihre Profikarriere wegen einer Verletzung beendet und bei Ihrem Heimatclub SC Deggendorf in der Bayernliga an einem Neuanfang gearbeitet. Haben Sie in dieser Zeit über berufliche Alternativen nachgedacht?
THOMAS GREILINGER Immer wieder mal - besonders wenn es Rückschläge gab mit den Verletzungen. Aber dennoch habe ich natürlich immer den Wunsch gehabt, aufs Eis zurückzukehren.
Wie haben Sie sich für die Spiele in der Bayernliga motiviert?
THOMAS GREILINGER Es ging ja nicht um die Bayernliga, sondern vielmehr darum, überhaupt Eishockey zu spielen. Und das macht auch in der Bayernliga riesigen Spaß, meine Zeit in Deggendorf war sehr schön.
Der Saisonstart mit dem ERC Ingolstadt verlief eher holprig. Woran hakte es, und was ist mit dem ERC in dieser Saison drin?
THOMAS GREILINGER Wir mussten viele Neuzugänge integrieren. Aber die Mannschaft hat sich jetzt gefunden, ist in die Top Six gerutscht. Und ich denke, dass wir immer noch Luft nach oben haben.
Braucht das deutsche Eishockey mehr Präsenz im Free-TV, um das Interesse an der Heim-WM 2010 anzuheizen?
THOMAS GREILINGER Auf alle Fälle. Aber unser Spiel in Köln bei Eurosport* und die Übertragungen im Pay-TV von Sky sind ein sehr guter Anfang.
*Eurosport zeigt demnächst zwei Spiele aus der DEL live: Am 1. Dezember ab 19.30 Uhr die Partie der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim, und nur zwei Wochen später, am Dienstag, 15. Dezember (19.30 Uhr), Greilingers Gastspiel mit dem ERC Ingolstadt bei den Kölner Haien.
Interview: Frank Steinberg