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Eine große Multimediashow bringt den Helden auf die Bühne

Batman persönlich

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Batman wacht über Gotham City - Szene aus der Bühnenshow "Batman live" semmel concerts

Jetzt jagt Batman auch auf der Bühne Verbrecher: Wir haben uns die mehr als 13 Millionen Euro teure Show in London angesehen, bevor sie im Januar 2012 nach Deutschland (ab 11.1.2012) kommt

Als Batman von der Decke auf die Bühne schwebt, geht ein Raunen durchs Publikum. Darauf haben die rund 6000 Zuschauer in Londons O2-Arena gewartet. Und sie werden nicht enttäuscht. Nicht vom maskierten Helden und nicht von der Show.

Es ist ein gewaltiges, mehr als 13 Millionen Euro teures Multimediaspektakel, das Produzent Nick Grace auf die Beine gestellt hat. An der Stirnseite der Bühne, die sich wie ein Laufsteg 30 Meter weit in die Arena erstreckt, erhebt sich eine der Hauptattraktionen des Abends, eine riesige LED-Videowand: Projektionsfläche für Animationsfilme und Cartoons, die den Stil der alten Batman-Comics perfekt treffen und gleichzeitig sehr modern und plastisch anmuten.

Videoregisseur Luke Halls kennt sich mit visuellen Effekten für große Hallen bestens aus. Bands wie die Rolling Stones oder Take That engagieren den Bildermagier für ihre Tourneen.

Es ist vor allem diese Verbindung von Film und Bühne, die "Batman Live" von anderen Formen wie Musical und Theater unterscheidet. Zwar gibt es auch Musik, aber es wird nicht gesungen. Die Klänge bilden eher eine Art Soundtrack.

Komponist James Seymour Brett, der auch dramatische Tonkaskaden zu Roland Emmerichs Katastrophenfilm "2012" beisteuerte, räumt beim Gespräch ein, dass er sich für "Batman Live" von seinem berühmten Kollegen John Williams ("Indiana Jones") hat inspirieren lassen.

Die mehr als 40 Darsteller leisten Ungewöhnliches. Batman und Catwoman sind in einer Szene mehrere Meter über dem Bühnenboden in einen Luftkampf verwickelt. Zwei Wochen lang lernten die Darsteller in einem Camp Körperbeherrschung und Selbstverteidigungstechniken.

Gar nicht so einfach, wenn man wie Catwoman-Darstellerin Emma Clifford vorher am Theater Shakespeare gespielt hat. Aber sie hat ein Vorbild: "Michelle Pfeiffer war als Catwoman in Tim Burtons Film großartig."

Natürlich weiß auch Joker-Darsteller Mark Frost, dass jeder bei seiner Rolle an Heath Ledger in "Batman: The Dark Knight" denkt. Aber der Brite nimmt es leicht und sagt: "Ich bin zum Casting mit grünen Schuhen und grüner Hose gegangen. Wahrscheinlich hat man mich deshalb genommen."

Im Januar kommt die Show nach Deutschland. Dann weiß man, ob der Joker Witze macht.

Rainer Unruh