Für patriotische Chinesen besteht kein Zweifel: Es war einer ihrer Landsleute, der 71 Jahre vor Kolumbus Amerika entdeckt hat. Tatsache ist, dass China im 15. Jahrhundert die größte Flotte der Welt hatte. Mutige Kapitäne segelten mit ihren 120 Meter langen Dschunken nach Sumatra, Indien und Afrika.
Aber kamen sie auch bis nach Nordamerika? Genau das behaupten der chinesische Kartensammler Liu Gang und der britische Amateurhistoriker Gavin Menzies, Autor von "1421: Als China die Welt entdeckte". Seriöse Forscher halten deren Argumente allerdings für wenig stichhaltig. Und auch die Autoren der Doku "Die wahren Entdecker Amerikas" können sich mit den Spekulationen des früheren Marineoffiziers Menzies nicht so recht anfreunden. So entpuppen sich die Überreste eines angeblichen Trockendocks der chinesischen Flotte aus dem 15. Jahrhundert bei Bimini (Bahamas) als Steine auf dem Meeresgrund, die zwar symmetrischer als gewöhnlich angeordnet sind, aber keine Spuren von menschlicher Bearbeitung aufweisen.
Wesentlich mehr spricht dafür, dass die Wikinger unter ihrem Anführer Leif Eriksson um das Jahr 1000 Amerika erreichten. Die Nordmänner verfügten über stabile und schnelle Boote. Archäologische Funde belegen, dass sie Neufundland erreichten und dort eine Siedlung errichteten.
Außerdem wurde 1957 bei Ausgrabungen im US-Bundesstaat Maine eine norwegische Münze aus dem 11. Jahrhundert entdeckt. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Wikinger die Küste Nordamerikas erreicht haben. Es ist aber ebenso gut möglich, dass die Münze in Neufundland eingetauscht und von Indianern nach Maine gebracht wurde.
Zur gleichen Zeit wie die Wikinger durchkreuzten die Polynesier die Meere. Die Seefahrer aus der Südsee legten mit ihren hoch seetüchtigen und segelfähigen Kanus Strecken von bis zu 3000 Kilometern zurück. Polynesier waren es - und nicht, wie lange angenommen, die Spanier -, die das Huhn nach Südamerika brachten.
Möglicherweise gelangten sie auch bis nach Kalifornien. Dafür spricht eine auffällige Übereinstimmung in der Bauweise von Kanus kalifornischer Indianer und polynesischer Seefahrer. Die Konstruktion ist einzigartig in Nordamerika. Ein Beweis ist das freilich nicht. Die Frage nach den wahren Entdeckern Amerikas ist trotz Hightechmethoden wie DNA-Analysen und Radiokarbondatierung noch immer nicht abschließend beantwortet.
Rainer Unruh
Aber kamen sie auch bis nach Nordamerika? Genau das behaupten der chinesische Kartensammler Liu Gang und der britische Amateurhistoriker Gavin Menzies, Autor von "1421: Als China die Welt entdeckte". Seriöse Forscher halten deren Argumente allerdings für wenig stichhaltig. Und auch die Autoren der Doku "Die wahren Entdecker Amerikas" können sich mit den Spekulationen des früheren Marineoffiziers Menzies nicht so recht anfreunden. So entpuppen sich die Überreste eines angeblichen Trockendocks der chinesischen Flotte aus dem 15. Jahrhundert bei Bimini (Bahamas) als Steine auf dem Meeresgrund, die zwar symmetrischer als gewöhnlich angeordnet sind, aber keine Spuren von menschlicher Bearbeitung aufweisen.
Wesentlich mehr spricht dafür, dass die Wikinger unter ihrem Anführer Leif Eriksson um das Jahr 1000 Amerika erreichten. Die Nordmänner verfügten über stabile und schnelle Boote. Archäologische Funde belegen, dass sie Neufundland erreichten und dort eine Siedlung errichteten.
Außerdem wurde 1957 bei Ausgrabungen im US-Bundesstaat Maine eine norwegische Münze aus dem 11. Jahrhundert entdeckt. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Wikinger die Küste Nordamerikas erreicht haben. Es ist aber ebenso gut möglich, dass die Münze in Neufundland eingetauscht und von Indianern nach Maine gebracht wurde.
Zur gleichen Zeit wie die Wikinger durchkreuzten die Polynesier die Meere. Die Seefahrer aus der Südsee legten mit ihren hoch seetüchtigen und segelfähigen Kanus Strecken von bis zu 3000 Kilometern zurück. Polynesier waren es - und nicht, wie lange angenommen, die Spanier -, die das Huhn nach Südamerika brachten.
Möglicherweise gelangten sie auch bis nach Kalifornien. Dafür spricht eine auffällige Übereinstimmung in der Bauweise von Kanus kalifornischer Indianer und polynesischer Seefahrer. Die Konstruktion ist einzigartig in Nordamerika. Ein Beweis ist das freilich nicht. Die Frage nach den wahren Entdeckern Amerikas ist trotz Hightechmethoden wie DNA-Analysen und Radiokarbondatierung noch immer nicht abschließend beantwortet.
Rainer Unruh