.

Die Karriere von Eddie Murphy

Reparaturbedürftig

Die Karriere von Eddie Murphy ist im Eimer - jetzt will er sie wieder richten (SO, 28.10.)

Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen", behauptete der US-Ingenieur Edward A. Murphy anno 1949. Fünfzig Jahre später wird Murphys Gesetz von Namensvetter Edward R. Murphy bestätigt. Denn der Schauspieler, der in den 80ern mit den "Beverly Hills Cop"-Filmen zum Weltstar aufstieg, erlitt in den letzten Jahren einen Absturz ohnegleichen.

Dabei hatte das Jahrtausend gut angefangen. Die Gage für "Dr. Dolittle 2" verschaffte Eddie Murphy als erstem afro-amerikanischen Star Zutritt zum 20-Millionen-Dollar-Club. Der Crash kam daher umso plötzlicher. Der mit dem gleichen Gehalt dotierte Sci-Fi-Ulk "Pluto Nash" lag zwei Jahre lang wegen etlicher Probleme auf Eis. Als er 2002 rauskam, boy­kottierte erst Murphy die PR-Arbeit, dann das Publikum die Kinos. Es wurde einer der größten Flops aller Zeiten. Seither müht sich der 51-Jährige, das Stigma loszuwerden. Doch wie Sisyphos muss er immer wieder von vorn beginnen.

Wie ein Pups im Wind

Die beste Chance kam 2006 mit "Dreamgirls". In dem Motown-Musical zeigte sich Murphy als drogensüchtiger Sänger von der ernsten Seite. Alles lief auf einen Oscar hinaus - bis er sich drei Wochen vor der Verleihung mit der unerträglichen Komödie "Norbit" die Siegchancen buchstäblich wegfurzte. Und auch gute Drehbücher blieben aus: "Mensch, Dave!", "Zuhause ist der Zauber los" und "Noch tausend Worte" spielten zusammen 45 Millionen Dollar ein - so viel machte Murphy einst am Startwochenende. Nur die Einbrecherkomödie "Aushilfsgangster" war halbwegs erfolgreich.

Zumal sich Murphy mit dem Regisseur Brett Ratner anfreundete, der als desig­nierter Gestalter der Oscar-Verleihung 2012 seinem Star den Modera­toren-job verschaffte. Dann wurde Ratner wegen einer schwulenfeindlichen Bemerkung geschasst. Einen Tag später war Murphy kein Oscar-Gastgeber mehr.

Weil mit dem Ende der "Shrek"-Reihe, in der er den Esel spricht, nun auch die letzte sichere Einnahmequelle weggebrochen ist, geht der Vater von acht Kindern neue Wege. Zusammen mit dem "The Shield"-Macher Shawn Ryan will er als Produzent und Gaststar die "Beverly Hills Cop"-Reihe in Serie bringen. Wir drücken die Daumen.

Rüdiger Meyer

Aushilfsgangster
SO, 28.10., Sky Cinema, 20:15 Uhr