Mühsam bahnt sich Heinz Schön, 18 Jahre alt und Zahlmeister-Assistent, den Weg von seinem Büro ans Oberdeck. Er steigt über Kinder, die in den Gängen schlafen, balanciert zwischen Taschen und Decken und drängt sich an Frauen vorbei, die wissen wollen, ob die "Gustloff" tatsächlich heute ausläuft.

An Bord herrscht eine qualvolle Enge. Das frühere Kreuzfahrtschiff der "Deutschen Arbeitsfront" war ursprünglich für rund 1500 Passagiere ausgelegt. Als die "Gustloff" mittags ablegt und Kurs auf Kiel nimmt, befinden sich auf dem Schiff über 10 000 Menschen. Die meisten sind froh, dass es endlich losgeht. Missstimmung gibt es nur auf der Brücke. Der militärische Leiter, Korvettenkapitän Zahn, drängt auf maximale Geschwindigkeit, Handelsschiffkapitän Petersen lehnt jedoch ab und setzt sich durch.

Während die "Gustloff" über das offene Meer Kurs auf Kiel nimmt, wird das Wetter schlechter. Schneetreiben setzt ein, Brecher schlagen über das Deck. Um 18 Uhr erscheint ein Funkmaat auf der Brücke mit einer Nachricht: Ein deutscher Minenverband sei auf Kollisionskurs. Was tun?

Die Reise im abgedunkelten Zustand fortzusetzen, wäre gefährlich. Andererseits wissen Zahn und Petersen genau, dass sie ihr Schiff für den Feind wie auf dem Präsentierteller darbieten, wenn sie Positionslichter setzen. Schließlich entscheiden sie sich für die Beleuchtung. Ein fataler Fehler, denn jetzt gerät die "Gustloff" ins Visier des russischen U-Boots "S 13". Dessen Kommandant Alexander Marinesco beschließt, das Feindschiff zu verfolgen und zu zerstören.