Dass der romantisierende Begriff "Freundschaftsspiel" immer seltener Verwendung findet und stattdessen durch "Testspiel" ersetzt wird, hat zwar nicht unbedingt mit deutsch-niederländischer Fußballgeschichte zu tun. Aber die Vergangenheit zeigt doch, dass es bei freiwilligen Aufeinandertreffen der kickenden Erzrivalen gute Gründe für die neutralere Variante gibt.
Stellvertretend sei hier nur Oranje-"Lama" Frank Rijkaard erwähnt, der während des WM-Achtelfinalspiels 1990 in Rudi Völlers Lockenpracht rotzte. Vom Platz flogen beide...
All das garantiert dem Klassiker jede Menge Aufmerksamkeit - bei den zuständigen Sicherheitsbehörden, die das heikle Nachbarschaftsduell stets unter der höchsten Gefahrenstufe führen, aber auch bei Fußballfans in aller Welt. Schließlich stehen sich am 15. November die beiden derzeit aussichtsreichsten Herausforderer von Welt- und Europameister Spanien gegenüber.
Die Niederlande hat sich nur im letzten EM-Qualifikationsspiel eine Blöße gegeben (2 : 3 in Schweden), die Bilanz der deutschen Mannschaft blieb wie die von Titelverteidiger Spanien ganz makellos. Das, ähm, Freundschaftstestspiel wird in 170 Ländern im Fernsehen zu sehen sein - das sind weit mehr als bei den parallel stattfindenden "Strohhalmspielen" großer Fußballnationen wie Portugal, Tschechien oder Kroatien im Kampf um die vier verbliebenen Teilnahmetickets für die EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine.
Der Austragungsort Hamburg sorgt beim Deutschen Fußball-Bund allerdings für gemischte Gefühle: Hier leistete sich die DFB-Auswahl 1988 gegen die Oranje-Truppe eine 1 : 2-Schlappe im EM-Halbfinale. An die Revanche der Niederländer für das verlorene WM-Finale 1974 erinnert im Büro von HSV-Boss Carl E. Jarchow noch heute ein Foto. Eine "riesige Katastrophe" sei der Ausgang des Spiels damals gewesen, ließ sich Augenzeuge Jarchow in der "Bild"-Zeitung zitieren. Zumal der Niederländer Ronald Koeman deutsche Fans gegen sich aufbrachte, weil er sich nach dem Schlusspfiff mit einem DFB-Trikot symbolisch den Allerwertesten putzte.
In der Imtech-Arena bekommt die heutige Spielergeneration also bald eine schöne Gelegenheit zu beweisen, dass der vor zwei Jahrzehnten so brisante Klassiker in professioneller Normalität angekommen ist.
Frank Steinberg
Deutschland - Niederlande
DI, 15.11., ZDF, 20.15 Uhr
Stellvertretend sei hier nur Oranje-"Lama" Frank Rijkaard erwähnt, der während des WM-Achtelfinalspiels 1990 in Rudi Völlers Lockenpracht rotzte. Vom Platz flogen beide...
All das garantiert dem Klassiker jede Menge Aufmerksamkeit - bei den zuständigen Sicherheitsbehörden, die das heikle Nachbarschaftsduell stets unter der höchsten Gefahrenstufe führen, aber auch bei Fußballfans in aller Welt. Schließlich stehen sich am 15. November die beiden derzeit aussichtsreichsten Herausforderer von Welt- und Europameister Spanien gegenüber.
Die Niederlande hat sich nur im letzten EM-Qualifikationsspiel eine Blöße gegeben (2 : 3 in Schweden), die Bilanz der deutschen Mannschaft blieb wie die von Titelverteidiger Spanien ganz makellos. Das, ähm, Freundschaftstestspiel wird in 170 Ländern im Fernsehen zu sehen sein - das sind weit mehr als bei den parallel stattfindenden "Strohhalmspielen" großer Fußballnationen wie Portugal, Tschechien oder Kroatien im Kampf um die vier verbliebenen Teilnahmetickets für die EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine.
Der Austragungsort Hamburg sorgt beim Deutschen Fußball-Bund allerdings für gemischte Gefühle: Hier leistete sich die DFB-Auswahl 1988 gegen die Oranje-Truppe eine 1 : 2-Schlappe im EM-Halbfinale. An die Revanche der Niederländer für das verlorene WM-Finale 1974 erinnert im Büro von HSV-Boss Carl E. Jarchow noch heute ein Foto. Eine "riesige Katastrophe" sei der Ausgang des Spiels damals gewesen, ließ sich Augenzeuge Jarchow in der "Bild"-Zeitung zitieren. Zumal der Niederländer Ronald Koeman deutsche Fans gegen sich aufbrachte, weil er sich nach dem Schlusspfiff mit einem DFB-Trikot symbolisch den Allerwertesten putzte.
In der Imtech-Arena bekommt die heutige Spielergeneration also bald eine schöne Gelegenheit zu beweisen, dass der vor zwei Jahrzehnten so brisante Klassiker in professioneller Normalität angekommen ist.
Frank Steinberg
Deutschland - Niederlande
DI, 15.11., ZDF, 20.15 Uhr