Gegner und gleichzeitig doch Partner - in dieser Konstellation spielen die deutschen Fußballerinnen an diesem Freitag gegen die Auswahl der Niederlande. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp fordert an diesem Freitag (20 Uhr) in Sittard die Vize-Weltmeisterinnen von 2019. Auf sportpolitischer Ebene hat der Deutsche Fußball-Bund gemeinsam mit den Verbänden der Niederlande und Belgien Großes vor: Sie wollen die Weltmeisterschaft 2027 holen. Doch wieso wird das Spiel nicht im Free-TV übertragen?

DFB-Frauen sorgten für Rekordquote

17,9 Millionen Menschen schalteten im vergangenen Sommer ein, als die DFB-Frauen im EM-Finale England unterlagen. Rekord. Dennoch wird die Partie heute Abend nicht im Free-TV gezeigt. Auf Bild-Nachfrage antwortete das ZDF: "Man zeigt einen humorvollen und nachdenklichen Fernsehfilm für Karfreitag. Livestreams von Sportereignissen sind ein moderner Übertragungsweg – auch das Frauen-Fußball-Länderspiel USA – Deutschland am 11. November 2022 war im Livestream auf sportstudio.de und in der ZDFmediathek zu sehen." Bleibt also nur der Weg über den Livestream im Internet.

Partnerland und Gegner

"Wie immer, wenn wir gegen die Niederlande spielen, dann wissen wir: Das sind Duelle auf Augenhöhe, das sind Duelle, die Spaß machen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem viertletzten Länderspiel vor der WM im Sommer in Australien und Neuseeland. "Im Miteinander ist natürlich wichtig, dass die WM-Bewerbung offiziell ist und wir zusammen mit unseren grenznahen Partnern Belgien und Niederlande eine sehr, sehr nachhaltige und tolle Bewerbung auf die Beine gestellt haben."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte in dieser Woche angekündigt, dass man die WM-Bewerbung für 2027 massiv vorantreiben werde: "Wir sind sehr entschlossen, das Thema gut anzugehen - international und weltweit."

Die gemeinsame Bewerbung mit dem Königlichen Niederländischen Fußball-Bund (KNVB) und dem Königlichen Belgischen Fußball-Verband (RBFA) wird bereits seit 2020 vorbereitet. Der DFB richtete 2011 seine bisher einzige Frauen-WM aus. Die möglichen Spielstätten stehen mit Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und Köln bereits fest. Der DFB muss sich sicher auf einen harten Konkurrenzkampf einstellen: Interesse bekundet haben unter anderen auch Brasilien, die USA und Südafrika. Das Gastgeberland soll im zweiten Quartal des kommenden Jahres ernannt werden.