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Box-WM mit Robert Stieglitz

Kampf ohne Sieger

Am 19. Oktober verteidigt Robert Stieglitz seinen WM-Titel im Supermittelgewicht nach Version der WBO gegen den schlagstarken Nigerianer Isaac Ekpo. Der gefährlichste Gegner von Stieglitz war 2013 allerdings die Staatsanwaltschaft Magdeburg.

Seinen wichtigsten Sieg errang Robert Stieglitz (32) in diesem Jahr außerhalb des Seilgevierts: Mitten in der Vorbereitung auf seine letzte Titelverteidigung gegen Yuzo Kiyota teilte die Staatsanwaltschaft Magdeburg im Juni 2013 mit, dass sie die Ermittlungen gegen den WBO-Weltmeister wegen gefährlicher Körperverletzung einstellt.

Im Oktober 2012 hatte Stieglitz den Vater seiner getrennt von ihm lebenden Ehefrau mit einem Kantholz schwer verletzt - in Notwehr, wie er beteuerte. Zwar legte die Familie seines Schwiegervaters Beschwerde gegen die Entscheidung ein, aber höchstwahrscheinlich bleibt dem Profiboxer das Schicksal so namhafter Kollegen wie Graciano Rocchigiani, Jürgen Brähmer oder Mike Tyson erspart, die ihre Karriere durch Knastaufenthalte verkürzt haben.
Nach der erleichternden Nachricht muss Stieglitz, der zu den Ereignissen nicht weiter Stellung nehmen will, am 19. Oktober dafür sorgen, dass neben seinem Image auch sein Gesicht unramponiert bleibt: Auf dem Weg zum dritten Kampf gegen Arthur Abraham wartet der Nigerianer Isaac Ekpo, ein hart schlagender Draufgänger.

"Das wird ein spannendes Ding, das man sehr ernst nehmen muss", so Stieglitz-Coach Dirk Dzemski. Allerdings nicht ganz so ernst wie die Staatsanwaltschaft. 

Frank Steinberg

Robert Sieglitz vs. Isaac Ekpo
SA, 19.10., Sat.1, 22:20 Uhr