Als ich den Roman von Craig Russell, den ich verfilmen sollte, gelesen habe, musste ich erst einmal schlucken. Wie sollte ich solche Verbrechen glaubwürdig erzählen? Ein mörderischer Wikingerkult! In Hamburg? Dann kam mir eine Idee: Für einen Stoff, der in seiner Dunkelheit und seiner Gewalt fast comicartig, märchenhaft, wie eine Oper übertrieben ist, dafür müssen wir einen entsprechenden Ort erschaffen. Wir wollten Hamburg also größer, düsterer und geheimnisvoller erscheinen lassen, als es die Stadt tatsächlich ist.
Ich hatte Gotham City aus den Batman-Filmen im Kopf, die Fantasiestadt "Sin City", Los Angeles und New York, wo ich lange gelebt habe. Ohne dabei allerdings Hamburg völlig aus den Augen zu verlieren. In unserer Gotham-Hamburg-Version fühlen sich die Menschen dann im Endeffekt noch einsamer, die Glasfassaden sind noch größer, und in den dunklen Gassen ist gefühlt eben etwas mehr möglich.
Der Kommissar, gespielt von Peter Lohmeyer, sollte dem Verbrechen in diesem Moloch mit einer gewissen Hilflosigkeit, aber auch einer großen Willenskraft gegenüberstehen. Wir gingen auf die Jagd nach Bildern. Von wo sieht Hamburg so groß und düster wie möglich aus? Die Ausstatterin Zazie Knepper fand den alten Hochbunker; die riesigen, leeren Büros des Spiegel-Hochhauses; den leer stehenden U-Bahn-Schacht und die Luftschutzkeller unter dem Hamburger Hauptbahnhof; die öden Brachen unter den Autobahntrassen.
Später haben wir auch noch einige Bilder manipuliert. Beispielsweise Wolkenkratzer in die Skyline eingefügt, Tiefgarageneinfahrten optisch so verlängert, dass Fahrzeuge regelrecht verschluckt werden. Als Fernsehregisseur bekommt man selten die Chance, sich vom TV-Realismus wegzubewegen. Bei "Blutadler" hat man uns das ermöglicht - und das haben wir sehr gern genutzt.
Nils Willbrandt
Ich hatte Gotham City aus den Batman-Filmen im Kopf, die Fantasiestadt "Sin City", Los Angeles und New York, wo ich lange gelebt habe. Ohne dabei allerdings Hamburg völlig aus den Augen zu verlieren. In unserer Gotham-Hamburg-Version fühlen sich die Menschen dann im Endeffekt noch einsamer, die Glasfassaden sind noch größer, und in den dunklen Gassen ist gefühlt eben etwas mehr möglich.
Der Kommissar, gespielt von Peter Lohmeyer, sollte dem Verbrechen in diesem Moloch mit einer gewissen Hilflosigkeit, aber auch einer großen Willenskraft gegenüberstehen. Wir gingen auf die Jagd nach Bildern. Von wo sieht Hamburg so groß und düster wie möglich aus? Die Ausstatterin Zazie Knepper fand den alten Hochbunker; die riesigen, leeren Büros des Spiegel-Hochhauses; den leer stehenden U-Bahn-Schacht und die Luftschutzkeller unter dem Hamburger Hauptbahnhof; die öden Brachen unter den Autobahntrassen.
Später haben wir auch noch einige Bilder manipuliert. Beispielsweise Wolkenkratzer in die Skyline eingefügt, Tiefgarageneinfahrten optisch so verlängert, dass Fahrzeuge regelrecht verschluckt werden. Als Fernsehregisseur bekommt man selten die Chance, sich vom TV-Realismus wegzubewegen. Bei "Blutadler" hat man uns das ermöglicht - und das haben wir sehr gern genutzt.
Nils Willbrandt
Inhalt:
Wie bei einem uralten Wikingerritual wird den Toten der Brustkorb aufgebrochen. Mit rätselhaften E-Mails scheint der Täter den ermittelnden Kommissar Fabel auf seine Spur führen zu wollen. Im Anschluss um 21.45 Uhr läuft als Wiederholung "Wolfsfährte", der erste Fall von Kommissar Fabel.
Wie bei einem uralten Wikingerritual wird den Toten der Brustkorb aufgebrochen. Mit rätselhaften E-Mails scheint der Täter den ermittelnden Kommissar Fabel auf seine Spur führen zu wollen. Im Anschluss um 21.45 Uhr läuft als Wiederholung "Wolfsfährte", der erste Fall von Kommissar Fabel.
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