TV SPIELFILM: Woran erkennen Sie die bestmögliche Fassung eines Drehbuchs?
DOMINIK GRAF Wenn ich spüre, wie beim Lesen sämtliche Fühler, alle Nerven auf Empfang gehen. Wenn es mich packt. Wenn sich Begeisterung entwickelt. So ein Drehbuch - manchmal ist das auch erst die zweite oder dritte Fassung - muss man wie eine Kerze durch den Sturm tragen. Und sie muss brennen zum Schluss.
Wie weit gehen Sie, um ein Buch gegen Sparzwänge zu verteidigen?
DOMINIK GRAF Es geht um die Frage, ob man einen Film in den Orkus jagt, weil die Qualität des Drehbuchs aus Kostengründen so weit heruntergefahren wird, dass der Film nicht mehr funktioniert. Jedes verwässerte Detail kann ihn zum Kippen bringen. Es geht um irrsinnig viel Geld. Es geht um verschwendete Lebenszeit, auch die der Mitarbeiter. Das kann man nicht wehrlos geschehen lassen.
Zwischen Ihnen und Produzent Marc Conrad hat es heftig gekracht.
DOMINIK GRAF Das, was im Buch stand, war von allen abgenommen. Allerdings war es nicht richtig kalkuliert worden. Wenn im Drehbuch steht "knallvolle Russendisco" und dafür nur 15 Leute vorgesehen sind, muss man sich notfalls auch mal streiten.
Sie drehen häufig Krimis. Was für ein Verhältnis haben Sie zur Polizei?
DOMINIK GRAF Als Filmstudent wollte ich gern französische Kunstfilme machen. Dann wurde es aber doch "Der Fahnder", "Die Katze", "Die Sieger". Aus all diesen Polizeifilmen entwickelte sich so etwas wie eine Verbundenheit mit der Polizei. Ich fand ambivalente Polizistenfiguren immer viel interessanter als
Verbrecher. Der Wahrheit zum Sieg verhelfen zu wollen, Fälle zu lösen, aber auch mit dem eigenen Ego zu ringen, Superman sein zu wollen...
Haben Sie ein künstlerisches Ziel?
DOMINIK GRAF Das hängt vom Drehbuch und den Figuren ab. Was ich auf jeden Fall möchte, ist eine Vitalität der Figuren. Mich stört, dass die Ermittler im deutschen TV-Krimi immer trister und depressiver werden. Ich fand es hier sehr erfrischend, zwei Polizisten zu haben, die den Drang haben, etwas zu verändern. Die die Arbeit sportlich sehen, mit Humor und Ehrgeiz.
Frank Aures
DOMINIK GRAF Wenn ich spüre, wie beim Lesen sämtliche Fühler, alle Nerven auf Empfang gehen. Wenn es mich packt. Wenn sich Begeisterung entwickelt. So ein Drehbuch - manchmal ist das auch erst die zweite oder dritte Fassung - muss man wie eine Kerze durch den Sturm tragen. Und sie muss brennen zum Schluss.
Wie weit gehen Sie, um ein Buch gegen Sparzwänge zu verteidigen?
DOMINIK GRAF Es geht um die Frage, ob man einen Film in den Orkus jagt, weil die Qualität des Drehbuchs aus Kostengründen so weit heruntergefahren wird, dass der Film nicht mehr funktioniert. Jedes verwässerte Detail kann ihn zum Kippen bringen. Es geht um irrsinnig viel Geld. Es geht um verschwendete Lebenszeit, auch die der Mitarbeiter. Das kann man nicht wehrlos geschehen lassen.
Zwischen Ihnen und Produzent Marc Conrad hat es heftig gekracht.
DOMINIK GRAF Das, was im Buch stand, war von allen abgenommen. Allerdings war es nicht richtig kalkuliert worden. Wenn im Drehbuch steht "knallvolle Russendisco" und dafür nur 15 Leute vorgesehen sind, muss man sich notfalls auch mal streiten.
Sie drehen häufig Krimis. Was für ein Verhältnis haben Sie zur Polizei?
DOMINIK GRAF Als Filmstudent wollte ich gern französische Kunstfilme machen. Dann wurde es aber doch "Der Fahnder", "Die Katze", "Die Sieger". Aus all diesen Polizeifilmen entwickelte sich so etwas wie eine Verbundenheit mit der Polizei. Ich fand ambivalente Polizistenfiguren immer viel interessanter als
Verbrecher. Der Wahrheit zum Sieg verhelfen zu wollen, Fälle zu lösen, aber auch mit dem eigenen Ego zu ringen, Superman sein zu wollen...
Haben Sie ein künstlerisches Ziel?
DOMINIK GRAF Das hängt vom Drehbuch und den Figuren ab. Was ich auf jeden Fall möchte, ist eine Vitalität der Figuren. Mich stört, dass die Ermittler im deutschen TV-Krimi immer trister und depressiver werden. Ich fand es hier sehr erfrischend, zwei Polizisten zu haben, die den Drang haben, etwas zu verändern. Die die Arbeit sportlich sehen, mit Humor und Ehrgeiz.
Frank Aures