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Interview mit Cameron Diaz & Seth Rogen

Super verbleit

Super verbleit
Cameron Diaz und Seth Rogen in "The Green Hornet" Verleih

In der rasant-überkandidelten Actionkomödie "The Green Hornet" (ab 13.1. im Kino) kämpfen Seth Rogen und Cameron Diaz gegen Verbrecher wie Christoph Waltz - und das sogar in 3D!

Kichernd kommen sie ins Hotelzimmer, und man spürt sofort, Cameron Diaz (38) und Seth Rogen (28) können gut miteinander. Immerhin liegt beiden der derbe Humor. Sie verwechselte in "Verrückt nach Mary" Sperma mit Haargel, er ließ in "Beim ersten Mal" sogar die Hüllen fallen.
Genau das richtige Paar also für das neue Superheldenspektakel "The Green Hornet", das neben der Action mit etlichen Gags am Rande gespickt ist. Der grüne Verbrecherjäger wurde bereits in den 30ern durchs Radio berühmt, 30 Jahre später entstand eine TV-Serie, mit der vor allem Bruce Lee als karatekämpfender Chauffeur Kato zur Legende werden sollte.
Nun folgt der aufwendige 3D-Kinofilm "The Green Hornet", in dem US-Komiker Seth Rogen die Rolle des reichen Britt Reid übernimmt, der zu später Stunde böse Buben fängt, die vorher vom kampferprobten Kato (Jay Chou) k.o. geprügelt werden. Cameron Diaz ist seine Sekretärin Lenore Case, Oscar-Gewinner Christoph Waltz der Oberschurke.

"The Green Hornet" versteht sich einerseits als Hommage an die 60er-Jahre-TV-Serie, lässt aber andererseits keinen Gag aus, um sich über Superheldenmythen lustig zu machen. Eine erfrischend-rasante Actionkomödie, die nur eines will: Spaß bereiten - und das ist ihr gelungen.
Wir trafen Diaz und Rogen, der auch Produzent und Co-Drehbuchautor war, zum Schlagabtausch im Berliner Hotel Adlon.
Foto: Verleih, Ein super Held: Seth Rogen als Green Hornet, rechts Jay Chou als Kato
TV SPIELFILM Seth, geben Sie es zu: Sie haben schon immer für Cameron Diaz geschwärmt und sich gesagt, wenn ich mal ein Star bin, drehe ich einen Film mit ihr...

SETH ROGEN Absolut! Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen - es war sehr aufregend, mit ihr vor der Kamera zu stehen.

CAMERON DIAZ Ach ja! Wie aufregend war ich denn?

SETH ROGEN Ganz ehrlich, als ich mit der Schauspielerei anfing, war gar nicht daran zu denken, überhaupt jemals mit sogenannten Promis zu tun zu haben. Dafür waren meine ersten Filme zu eigenwillig.

Cameron, finden Sie es nicht gemein, dass in "The Green Hornet" wieder die Herren den ganzen Spaß haben?

CAMERON DIAZ
Während ich die Sekretärin spiele, die danebenstehen darf - oh ja, wir leben in einer brutalen Welt!

SETH ROGEN Wir hatten ganz klar sexistische Beweggründe dafür! (lacht) Nein, normalerweise wird eine weibliche Figur eingeführt, damit der Held jemanden hat, in den er sich nebenbei auch noch verlieben kann. Genau das wollten wir aber nicht: "The Green Hornet" soll ohne dieses romantische Gehabe auskommen.

Weshalb es zwischen Ihnen und Cameron auch keinen einzigen Kuss gibt.

SETH ROGEN
Na ja, im Film versuche ich es ja zumindest mal...

CAMERON DIAZ Aber ich wehre den Kuss ab. Im Vorfeld gab es aber etliche Diskussionen darüber, ob sich die beiden nun küssen sollen oder nicht. Schließlich sagte ich, es passt nicht. Denn hier geht es um das Zusammenspiel von Britt Reid und Kato. Eine Frau hätte da doch nur gestört.
Haben Sie sich auch durch die alte TV-Serie "The Green Hornet" inspirieren lassen?

SETH ROGEN
Ich habe mir jede einzelne Folge angesehen, sogar mehrmals, was sehr hilfreich für die Entwicklung des Drehbuchs war. Wir haben etliche Ideen sogar direkt aus einer Folge übernommen, etwa als ich zum Schluss angeschossen werde und auf Katos Hilfe angewiesen bin.

Im Film laufen Sie ständig mit Maske herum. Gibt es Momente in Ihrem Leben, wo Sie sich am liebsten hinter einer Maske verstecken würden?

SETH ROGEN
Klar wünschte ich mir manchmal, ganz offiziell eine Maske zu tragen, besonders wenn ich auf der Straße erkannt werde und mich durch eine Menschenmasse drängeln muss.

CAMERON DIAZ Das kenne ich. Es gibt Tage, an denen ich lieber nicht erkannt werden möchte, aber irgendwie habe ich gelernt, das aus-zuhalten. Am unbeschwertesten gehe ich zu Halloween aus dem Haus. An diesem
Tag verkleidet sich in Amerika jeder, und dann setze auch ich mir die verrücktesten Masken auf, um mich frei zu bewegen. Herrlich!

Interview: Markus Tschiedert