"Warum hast du so große Augen?" Rotkäppchen-Darstellerin Amanda Seyfried kennt man bislang vor allem aus leichten Liebesgeschichten wie "Mamma Mia!" und "Briefe an Julia". Catherine Hardwicke, ihre Regisseurin im Mysteryhorrorthriller "Red Riding Hood" (engl. Bezeichnung für "Rotkäppchen"), kennt sich dagegen gut mit Mythen, Liebswahn und Wölfen aus, sie inszenierte den ersten Film der erfolgreichen "Twilight"-Reihe. Ein märchenhaftes Gespräch:
Ihre Rotkäppchenstory ist viel düsterer als das Märchen, das wir alle kennen.
CATHERINE HARDWICKE Unser Film geht auf frühere Versionen zurück. Wir tauchen wirklich tief in die dunklen Teile dieser Geschichte ein. Ein junges Mädchen allein im Wald entdeckt ihre eigene Sensualität, dann taucht der Wolf in ihrem Leben auf. Da gibt es viele Schichten, gab es viele Möglichkeiten der Interpretation für uns.
Wer hätte gedacht, dass es beim Wolf auch um Sex gehen könnte...?!
CATHERINE HARDWICKE Immerhin sagt er: "Geh mit mir ins Bett." (lacht)
Ihre Rotkäppchenstory ist viel düsterer als das Märchen, das wir alle kennen.
CATHERINE HARDWICKE Unser Film geht auf frühere Versionen zurück. Wir tauchen wirklich tief in die dunklen Teile dieser Geschichte ein. Ein junges Mädchen allein im Wald entdeckt ihre eigene Sensualität, dann taucht der Wolf in ihrem Leben auf. Da gibt es viele Schichten, gab es viele Möglichkeiten der Interpretation für uns.
Wer hätte gedacht, dass es beim Wolf auch um Sex gehen könnte...?!
CATHERINE HARDWICKE Immerhin sagt er: "Geh mit mir ins Bett." (lacht)
Amanda, wie würden Sie Ihr Rotkäppchen beschreiben?
AMANDA SEYFRIED Sie ist jung, voller Abenteuerlust, jungfräulich, aber auch auf der Suche nach ihrer Sexualität. Sie weiß, was sie will. Und sie hat sogar einen Namen, Valerie.
War Rotkäppchen eines Ihrer Lieblingsmärchen?
AMANDA SEYFRIED Nein. Ich kannte es natürlich, aber es war nicht mein Favorit, es hat mir tatsächlich Angst gemacht. Das geht bei mir allerdings auch ziemlich leicht. Ich erinnere mich, dass ich "Rapunzel" als Hörspiel hatte - das ging gar nicht. Zuhören war schlimmer, als selber zu lesen.
Der Film ist auch ein klassisches Ratespiel, denn irgendwann ist jeder verdächtig, der Wolf zu sein. Wie kommt es dazu?
CATHERINE HARDWICKE Wir haben das Mysterium des Wolfs ins Extreme gesteigert: Unser Wolf lebt ein Doppelleben - er hat eine dunkle und eine helle Seite. Zu Beginn des Films verliert der Wolf die Kontrolle über diese Balance.
Die Dorfbewohner hatten sich gewissermaßen mit ihm arrangiert?
CATHERINE HARDWICKE Ja, seit mehr als zwanzig Jahren hatte man sich verständigt. Die Dorfbewohner opferten einmal im Monat, immer bei Vollmond, dem Wolf ein Tier, das besänftigte ihn. Doch das ist plötzlich vorbei.
Und dann beginnt das Rätselraten, wer in Wirklichkeit der Wolf ist.
CATHERINE HARDWICKE Es gibt ungefähr acht Charaktere im Film, die der Wolf sein können. Wenn man sich den Film ein zweites Mal ansieht, wird man manche Anzeichen entdecken, die einem vorher entgangen sind.
AMANDA SEYFRIED Sie ist jung, voller Abenteuerlust, jungfräulich, aber auch auf der Suche nach ihrer Sexualität. Sie weiß, was sie will. Und sie hat sogar einen Namen, Valerie.
War Rotkäppchen eines Ihrer Lieblingsmärchen?
AMANDA SEYFRIED Nein. Ich kannte es natürlich, aber es war nicht mein Favorit, es hat mir tatsächlich Angst gemacht. Das geht bei mir allerdings auch ziemlich leicht. Ich erinnere mich, dass ich "Rapunzel" als Hörspiel hatte - das ging gar nicht. Zuhören war schlimmer, als selber zu lesen.
Der Film ist auch ein klassisches Ratespiel, denn irgendwann ist jeder verdächtig, der Wolf zu sein. Wie kommt es dazu?
CATHERINE HARDWICKE Wir haben das Mysterium des Wolfs ins Extreme gesteigert: Unser Wolf lebt ein Doppelleben - er hat eine dunkle und eine helle Seite. Zu Beginn des Films verliert der Wolf die Kontrolle über diese Balance.
Die Dorfbewohner hatten sich gewissermaßen mit ihm arrangiert?
CATHERINE HARDWICKE Ja, seit mehr als zwanzig Jahren hatte man sich verständigt. Die Dorfbewohner opferten einmal im Monat, immer bei Vollmond, dem Wolf ein Tier, das besänftigte ihn. Doch das ist plötzlich vorbei.
Und dann beginnt das Rätselraten, wer in Wirklichkeit der Wolf ist.
CATHERINE HARDWICKE Es gibt ungefähr acht Charaktere im Film, die der Wolf sein können. Wenn man sich den Film ein zweites Mal ansieht, wird man manche Anzeichen entdecken, die einem vorher entgangen sind.
Jeder im Dorf verdächtigt jeden. Da fühlt man sich ein bisschen an die heutige Zeit erinnert, wo jeder, der einen Bart trägt und fremdländisch aussieht, plötzlich unter Verdacht steht, ein Terrorist zu sein.
AMANDA SEYFRIED Gerade diesen Aspekt des Films liebe ich! Es gibt starke Parallelen zu aktuellen Ereignissen, und ich hoffe, dass die Zuschauer das auch erkennen und akzeptieren.
CATHERINE HARDWICKE Wenn Gary Oldmans Pater Solomon auftaucht, erinnert er in seinem Verhalten tatsächlich an "Homeland Security", das US-Ministerium für innere Sicherheit. Er bringt jeden dazu, den anderen zu verdächtigen, und seinen Nachbarn anzuschwärzen. Er sät die Saat des Zweifels.
Wie schreckerregend und furchtbar war der Wolf denn beim Dreh?
AMANDA SEYFRIED Das wollen Sie nicht wissen! (lacht) Nein, der Wolf ist komplett hinterher im Computer entstanden, und das war auch manchmal das Schwierige daran, weil ja nichts da war, an dem man sich orientieren konnte. Aber manchmal hat auch Catherine den Wolf gespielt, stimmt's?
CATHERINE HARDWICKE Ja, wenn es sein musste. Es gab Tage, an denen ich geschrien und geheult habe wie ein Wolf, um den Schauspielern zu helfen, gerade in der Szene in der Kirche.
Hat Catherine Sie ängstigen können?
AMANDA SEYFRIED Nein. (grinst) In der Szene in der Kirche mussten wir irgendwann sogar abbrechen, weil ich so lachen musste.
Ein Mädchen zwischen zwei Männern, Mysterien, Werwölfe - an Vergleichen mit der "Twilight"-Reihe kommt man nicht vorbei. Wie gehen sie beide damit um?
AMANDA SEYFRIED Ich bin den Vergleich so satt, aber natürlich passiert das.
CATHERINE HARDWICKE Klar gibt es Parallelen, was soll ich machen? Aber unser Film ist definitiv sexyer als "Twilight". Das Studio wollte ihn schon abschwächen lassen, weil es zu heiß war, aber nicht mit mir!
S. Orlin/V. Bleeck
AMANDA SEYFRIED Gerade diesen Aspekt des Films liebe ich! Es gibt starke Parallelen zu aktuellen Ereignissen, und ich hoffe, dass die Zuschauer das auch erkennen und akzeptieren.
CATHERINE HARDWICKE Wenn Gary Oldmans Pater Solomon auftaucht, erinnert er in seinem Verhalten tatsächlich an "Homeland Security", das US-Ministerium für innere Sicherheit. Er bringt jeden dazu, den anderen zu verdächtigen, und seinen Nachbarn anzuschwärzen. Er sät die Saat des Zweifels.
Wie schreckerregend und furchtbar war der Wolf denn beim Dreh?
AMANDA SEYFRIED Das wollen Sie nicht wissen! (lacht) Nein, der Wolf ist komplett hinterher im Computer entstanden, und das war auch manchmal das Schwierige daran, weil ja nichts da war, an dem man sich orientieren konnte. Aber manchmal hat auch Catherine den Wolf gespielt, stimmt's?
CATHERINE HARDWICKE Ja, wenn es sein musste. Es gab Tage, an denen ich geschrien und geheult habe wie ein Wolf, um den Schauspielern zu helfen, gerade in der Szene in der Kirche.
Hat Catherine Sie ängstigen können?
AMANDA SEYFRIED Nein. (grinst) In der Szene in der Kirche mussten wir irgendwann sogar abbrechen, weil ich so lachen musste.
Ein Mädchen zwischen zwei Männern, Mysterien, Werwölfe - an Vergleichen mit der "Twilight"-Reihe kommt man nicht vorbei. Wie gehen sie beide damit um?
AMANDA SEYFRIED Ich bin den Vergleich so satt, aber natürlich passiert das.
CATHERINE HARDWICKE Klar gibt es Parallelen, was soll ich machen? Aber unser Film ist definitiv sexyer als "Twilight". Das Studio wollte ihn schon abschwächen lassen, weil es zu heiß war, aber nicht mit mir!
S. Orlin/V. Bleeck