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#IBES 2017 - die Halbzeitbilanz

Dschungelcamp war bisher...nicht ganz so dolle, oder?

dschungelcamp
Was für eine Schweinerei: Sarah bei der Dschungelprüfung Marke Schlachthof

Bundeskanzler, US-Präsidenten und zuweilen auch Fußballtrainer bekommen 100 Tage Rookie-Schutz, dann wird eine erste Bilanz gezogen. Bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" haben wir nicht soviel Zeit, deswegen hier und heute: Eine Woche Dschungelcamp - das ist hängengeblieben.

Wer sich die Zeit als, sagen wir mal, Hobby-Heger oder Zoo-Prakti um die Ohren schlägt, landet vielleicht mal bei dem Gedanken, den knuffigen Faultieren oder dem angejahrten Brummbären beim Winterschlaf zuzuschauen. Diese Zielgruppe ist dann möglicherweise auch jene, die dem diesjährigen Dschungelcamp eine mentale "La Ola" darbieten mag, für alle anderen, und das dürfte der Großteil des Publikums sein, gilt aber wohl, um es mal in Abwandlung eines taufrischen Wolfgang-Schäuble-Zitats zu sagen: Das ist nicht meine Vorstellung vom Dschungelcamp.

Sieben Tage Murwillumbah-Morast und die TV-Quoten - zuletzt waren sie werktags anno 2009 so weit unten - fassen nüchtern das zusammen, was man sich an den Morgenden danach in etwas ausführlicheren Sätzen zuraunt. Haste geguckt gestern? Ne, war was los? Na ja...

Das dreckige Dutzend wurde am Vorabend zum ersten Mal reduziert, mit Frau Menke musste die einstige Dirndl-Diva der einstigen Neuen Deutschen Welle das Köfferchen packen, oder um es freundlich auszudrücken: Franziska hat's hinter sich. Charakteristisch für das diesjährige Camp, dass mit Madame Menke sogar eine jener VertreterInnen gehen muss, die noch im Besitz einer zumindest in Teilen erzählenswerten Biografie ist. Wie war das wirklich damals mit Peter Illmann? War Hubert Kah schon immer etwas verhaltensauffällig und die Stimme vom Herbergsvater so kratzig-dunkel? Viel werden wir davon nicht mehr erfahren, stattdessen müssen wir uns auch weiterhin auf die beiden größten Handlungsstränge im Lager, auf die alles entscheidende Frage konzentrieren: Wem fliegt zuerst der Deckel vom Topf - Hanka Rackwitz oder Kader Loth?

Der einen schwinden die Nerven, der anderen die Pfunde - zumindest dieses Odd Couple der 11. IBES-Ausgabe schafft sich für sein Geld mal so richtig drauf. Man muss kein Hellseher sein, wenn man, Stand heute, die Prognose wagt, dass beide zum letztverbliebenen Trio am nächsten Wochenende gehören dürften. Zuletzt gehörte auch Sarah Joelle Jahnel zur einsatzfreudigeren Bewohnerschaft, musste die sich doch in einer Splatterversion von Dschungelprüfung durchsetzen, gegen die der Folterraum aus "Saw" wirkt wie die Feng-Shui-Massagepraxis eines asiatischen Luxushotels.

Der Rest der Minderleister unter australischer Sonne im Schnelldurchlauf:

Frau Mieth: Nie gesehen, nie gehört, Nie-cole. Müsste zur Strafe im nächsten Jahr direkt wieder eingeladen werden

Icke: In Zukunft sagt man wohl "häßlern" statt "hartzen"

Mr Terenzi: Man marc kaum noch hinhören

Flo: Wess hätte schlimmer kommen können

Büchners Jens: Der hat sie doch nicht malle

Der Honigmann: Keene Ahnung, wie lang man dem noch zuschauen soll

Marcus Majowski: Auch Koala-Content verfügt über eine Halbwertszeit

Gina-Lisa:
War da was?

Und dennoch: Zuende ist es, wenn die dicke Dame singt. Oder in diesem Falle, wenn die Dame mit dem strammgezogenen Gesicht ‚Adieu‘ sagt. Aber die Hoffnung, sie stirbt zuletzt, und bevor Frau Zietlow in etwas mehr als einer Woche Winke-Winke macht, kann ja noch so einiges passieren. Mit der just begonnenen Rauswahl verändert sich die Dramaturgie noch einmal grundlegend, Hankas Nerven werden sicherlich nicht eben stabiler und wer weiß, vielleicht fällt in der zweiten Halbzeit ja auch irgendjemandem der anderen Sitzsäcke noch ein, wofür er oder sie bezahlt wird: Abliefern! Also - wir bleiben mit Sicherheit an den Geräten und lassen uns gern überraschen.

Autor: Ingo Scheel