Was bisher geschah...
In 14 Wochen versuchten 28 Mädchen den Titel "Germany's next Topmodel" zu ergattern und sich damit den Traum ihres Lebens zu erfüllen. Dafür waren sie bereit, in etlichen Walks, Shootings, Jobs und Castings immer mehr als 150 Prozent zu geben. Mit dabei: viel nackte Haut, lebendige Tiere, Schleim, Baukräne, Pools, eisige Temperaturen, die eigenen Grenzen, Tränen, viele Grammatikfehler und ein (teilweise schmerzvoller) Besuch beim Friseur.
Worum ging es beim Finale?
Die Mädchen haben sich gut geschlagen: Erstmalig zogen fünf Kandidatinnen in die große Finalshow ein und durften an dem riesigen Event in einer traditionellen Stierkampfarena auf Mallorca teilhaben: Kim, Taynara, Elena, Jasmin und Fata. Und Heidi wiederholt es für alle nochmal: Nur eine kann Germany's next Topmodel werden! Diese bekommt 350.000 Euro, ein Auto, einen Modelvertrag und erscheint auf dem Cover der deutschen Cosmopolitan. "Einfach der Wahnsinn!"
Und worum ging es tatsächlich?
Von den vielen leeren Plätzen in der Arena abzulenken und die große Show auch groß aussehen zu lassen. Dafür hat sich die Entourage um Heidi Klum einiges einfallen lassen: internationale Show-Acts wie Will.I.Am, sehr, sehr viele LEDs an den Kleidern der Mädchen, Walks und Fotoshoots auf der gigantischen Bühne. Und nicht zu vergessen das Battle zwischen Jury-Opa Thomas Hayo und Neu-Juror Michael Michalsky, die sich vor jeder Entscheidung mit Lobgesang auf ihre Favoritin zu übertrumpfen versuchten. Ablenkung pur!
Wer spielte die Hauptrolle?
Ganz klar: Honey! Der mittlerweile Ex-Boyfriend von Finalistin Kim ließ es sich nicht nehmen, auch die große Finalshow zu seiner eigenen Bühne zu machen. Vor einigen Wochen brachte sich Alexander Keen (Künstlername) mit seiner eher unsensiblen Reaktion auf Kims Umstyling von 0 auf 100 in die Schlagzeilen. Beim anschließenden Besuch in der Model-Villa erklärte sich der Sunnyboy kurzerhand selbst zum Model-Profi und handelte sich damit viel Gelächter, viele Feinde und eine Ex-Freundin mehr ein - und ProSieben die erhoffte Quotenerhöhung. Auch die Buh-Rufe aus dem Publikum konnten Alex bei der gestrigen Finalshow nicht davon abhalten, Juror Michael Michalsky das Mikro aus der Hand zu reißen, um vor der Kamera mit seinen aktuellen Job-Angeboten zu prahlen, um danach stotternd vom Teleprompter abzulesen und das nächste Show-Highlight anzukündigen: Werbung.
Wer ist die heimliche Siegerin dieser Staffel?
Die Werbemaschine hinter GNTM: Sender, Sponsoren sowie Heidi Klum mit Vater Günther, der die Vermarktung der Mädchen übernimmt. Wer sich die Finalshow angesehen hat, bekam knapp 100 Werbespots zu sehen - im vergangenen Jahr lag das Brutto-Mediavolumen im Umfeld von GNTM bei 55 Millionen Euro und macht die Show damit zu eine der best-vermarkteten Sendungen überhaupt: Werbespots, Produktplatzierungen, Schminktipps, Werbeaufsteller in Shops, Geschenke für die Mädchen. Dazu kommt die Königsklasse: "Echte" Jobs von Gilette Venus, Opel und Maybelline, bei denen der Zuschauer zwischen Handlung der Show und Werbung gar nicht mehr zu unterscheiden weiß - besser kann eine Marke die junge, weibliche Zielgruppe wohl kaum erreichen.
Gab es ein Happy End?
Ja, aber ein sehr Vorhersehbares: Kim ist Germany's next Topmodel 2016 und alle anderen Mädchen, Juroren und die Marketing-Abteilung von Opel freuen sich mit ihr. Herzlichen Glückwunsch!