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ProSieben greift durch: Sender bringt nach "GNTM" Hassnachrichten zur Anzeige

Germanys Next Topmodel
"Germany's Next Topmodel"- Das Finale Getty Images/Seven.One Entertainment Group GmbH

Nach "Germany's Next Topmodel" hagelt es in den sozialen Medien Hassnachrichten. Jetzt greift der Sender durch.

Es war das große Novum in diesem Jahr: Zum ersten Mal liefen Male Models bei Heidi Klum über den Laufsteg – männliche Models also, die auf Modeschauen oder Titelblättern Karriere machen wollen.

Die Neuerung zahlte sich für "Germany's Next Topmodel" aus: Den Abwärtstrend der vergangenen Jahre konnte Heidi Klum stoppen, bei den (vorläufig) gewichteten Daten kommt die aktuelle Staffel auf durchschnittlich 1,62 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Vor allem auf dem Streamingdienst Joyn startete die Staffel durch, dort erreichte der Sender 55 Prozent mehr Nutzerinnen und Nutzer als noch 2023.

"GNTM" feiert endlich wieder Erfolg mit guten Quoten

Das Konzept geht auf, nicht nur dank der Männer: "Germany's Next Topmodel" war auch in diesem Jahr sehr divers unterwegs: Der 20-jährige genderfluide Dominik etwa verabschiedete sich vor einigen Wochen mit einem bewegenden Appell an queere Kids von der Sendung, "die gesagt bekommen, sie sind zu feminin, sie sind zu schwul, sie sind viel zu viel".

Dominik: "Wenn ihr Lust habt, irgend'nen Rock zu tragen, irgendwelche Schuhe oder ein verdammtes bauchfreies Oberteil, macht es einfach, weil mir hat's so, so viel gebracht."

Doch die Ausrichtung der Show gefällt längst nicht allen, vor allem im Netz reagiert die Community zum Teil mit widerlichen Kommentaren, wie ProSieben gegenüber "DWDL" mitteilt: Es habe im Verlauf der Staffel mehr als 285.000 Kommentare in den sozialen Netzwerken gegeben, satte 27 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.

Und ein großer Teil der Kommentare war problematisch, heißt es.

Unzählige Kommentare mussten gelöscht werden

Allein 40.000 Kommentare mussten ausgeblendet oder gelöscht werden, am Finaltag seien 3.000 von insgesamt 22.000 Kommentaren gelöscht worden. Einige Auszüge der unfassbaren Entgleistungen, die sich vor allem auf die männlichen Models bezogen: "Schlachtet solche Leute ab", oder "Um Gottes Willen, sowas gehört nach Buchenwald".

Kommentare, die als Mordaufruf verstanden werden können, und bei denen der Sender knallhart und konsequent durchgreift, denn einige der Postings seien auch strafrechtlich relevant.

Sender bringt Kommentare bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige

Wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem Branchenmagazin bestätigt, habe man 40 Kommentare bei der Staatsanwaltschaft München I zur Anzeige gebracht. 2023 war es ein Kommentar, der zur Anzeige gebracht wurde.

Von ProSiebenSat.1 selbst hieß es, man wisse, dass "Germany's Next Topmodel" polarisiere. Doch 2024 hätten Queerfeindlichkeit und Hass stark zugenommen, die Stimmung auf den Social-Media-Kanälen sei "krass anders" als sonst. Im Social-Media-Team sei man erschrocken gewesen über die teils unmenschlichen Kommentare.

*Der Beitrag ""Gehört nach Buchenwald": Hasstirade nach "Germany's Next Topmodel"" wird veröffentlicht von Express.de. Kontakt zum Verantwortlichen hier.