Wer wird neuer US-Präsident? Polit-Comedian Gayle Tufts und Sat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg über Kandidaten, Images und Fernsehduelle.
Die Wahl im TV
ZDF spezial. US-Wahl 2008: Amerika hat gewählt - ZDF, Mi., 5.11.2008, 12.05 Uhr: Hier vormerken!
Weitere Sendungen zur US-Wahl hier
Barack Obama (Demokrat) und John McCain (Republikaner) haben sich beim ersten Kandidatenduell im amerikanischen Fernsehen so gut wie gar nicht angesehen.
Unsere Talk-Gäste waren da politisch viel korrekter: Die bekennende Obama-Anhängerin und Wahl-Berlinerin Gayle Tufts unterstützte Peter Limbourg, den politischen Kopf von Sat.1 und N24, nach Kräften, als sie sich beide auf einem Berliner Hotel bei stürmischem Wetter am US-Banner festhalten mussten. Beide sagen, dass die Präsidentenwahl am 4. November mit viel Hollywood-Krampf und TV-Kampf begleitet wird.
TV SPIELFILM: Kriegen wir ein Gespräch über die Wahl hin, ohne den Namen Bush zu erwähnen?
Gayle Tufts: No way. Die Regierung, die durch Irakkrieg und Finanzkrise so viel kaputt gemacht hat, trägt den Namen Bush. Die Leute stimmen nicht nur für etwas, sie stimmen auch gegen etwas.
Peter Limbourg: Es ist einfach, Bush für alles Böse verantwortlich zu machen. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht auch ein anderer Präsident nach dem 11.-September-Attentat irgendein Land hätte überfallen müssen. Ich habe Bush ein paar Mal getroffen - er ist ein witziger Typ, kein trotteliger Bösewicht.
Hat Bush das Ansehen des US-Präsidentenamts beschädigt?
Limbourg: Nein. Sein persönliches Ansehen hat unter seiner Politik gelitten. Ich glaube, dass das Ansehen des Amtes unter Clinton mit seiner Sexaffäre mehr gelitten hat.
Tufts: Das mit Clinton hat mich gar nicht gestört. Bush hat durch Irak, Guantanamo und seine Person dem Amt und unserem Ansehen im Ausland geschadet. Keiner nimmt ihn mehr ernst.
Limbourg: Das ist doch logisch, dass Bush vor der Wahl nur noch eine Lame Duck, eine lahme Ente, ist.
Welche Konsequenzen müssen die beiden Kandidaten McCain und Obama daraus ziehen?
Limbourg: Obama ist mehr der Teamplayer, während McCain vermutlich eher den Alleinherrscher mit einsamer Entscheidungsgewalt geben wird.
Tufts: McCain tickt doch nicht mehr richtig, der kommt jetzt als Supermann in Stützstrümpfen daher und verspricht, ich rette euch alle. Überhaupt kommen mir die Wahlkampf-Debatten in den USA wie Reality-TV vor, wie in der Gameshow Deal or No Deal.
Limbourg: Die Show läuft übrigens in Sat.1.
Tufts: Gut, aber die TV-Politdiskussionen in den USA sind übervorsichtig, da ist ja bei Anne Will viel mehr Action.
Limbourg: Das ist normal. Wenn's um die Wurst geht, versucht jeder, keinen Fehler vor der Kamera zu machen.
Tufts: Die Moderatoren müssten die Kandidaten mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Vielleicht sollte Heidi Klum das mal machen.
Weiter Softporno-Vizepräsidentschaftskandidatin
McCains Sprüche "Al Kaida wird im Iran ausgebildet"
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TV SPIELFILM: Kriegen wir ein Gespräch über die Wahl hin, ohne den Namen Bush zu erwähnen?
Gayle Tufts: No way. Die Regierung, die durch Irakkrieg und Finanzkrise so viel kaputt gemacht hat, trägt den Namen Bush. Die Leute stimmen nicht nur für etwas, sie stimmen auch gegen etwas.
Peter Limbourg: Es ist einfach, Bush für alles Böse verantwortlich zu machen. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht auch ein anderer Präsident nach dem 11.-September-Attentat irgendein Land hätte überfallen müssen. Ich habe Bush ein paar Mal getroffen - er ist ein witziger Typ, kein trotteliger Bösewicht.
Hat Bush das Ansehen des US-Präsidentenamts beschädigt?
Limbourg: Nein. Sein persönliches Ansehen hat unter seiner Politik gelitten. Ich glaube, dass das Ansehen des Amtes unter Clinton mit seiner Sexaffäre mehr gelitten hat.
Tufts: Das mit Clinton hat mich gar nicht gestört. Bush hat durch Irak, Guantanamo und seine Person dem Amt und unserem Ansehen im Ausland geschadet. Keiner nimmt ihn mehr ernst.
Limbourg: Das ist doch logisch, dass Bush vor der Wahl nur noch eine Lame Duck, eine lahme Ente, ist.
Welche Konsequenzen müssen die beiden Kandidaten McCain und Obama daraus ziehen?
Limbourg: Obama ist mehr der Teamplayer, während McCain vermutlich eher den Alleinherrscher mit einsamer Entscheidungsgewalt geben wird.
Tufts: McCain tickt doch nicht mehr richtig, der kommt jetzt als Supermann in Stützstrümpfen daher und verspricht, ich rette euch alle. Überhaupt kommen mir die Wahlkampf-Debatten in den USA wie Reality-TV vor, wie in der Gameshow Deal or No Deal.
Limbourg: Die Show läuft übrigens in Sat.1.
Tufts: Gut, aber die TV-Politdiskussionen in den USA sind übervorsichtig, da ist ja bei Anne Will viel mehr Action.
Limbourg: Das ist normal. Wenn's um die Wurst geht, versucht jeder, keinen Fehler vor der Kamera zu machen.
Tufts: Die Moderatoren müssten die Kandidaten mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Vielleicht sollte Heidi Klum das mal machen.
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