Mit "Bares für Rares" ist dem ZDF ein in der jüngsten TV-Geschichte bespielloser Coup gelungen. Bei der Trödelshow mit Horst Lichter schalten regelmäßig zwei bis drei Millionen Zuschauer am hellichten Tag um 15 Uhr ein, wenn Menschen wie Du und Ich ihre Dachbodenfunde zu Geld machen wollen.

Mit RTL springt jetzt ein privater Sender auf den Antiquitätenzug auf und wagt sich nachmittags an den Start. Von Montag bis Freitag läuft jeweils um 14 Uhr "Die Superhändler - Vier Räume ein Deal". Das Kalkül ist klar: Die Fans von "Bares für Rares" sollen erst RTL einschalten, bevor sie im Anschluss zu ihrer Lieblingsshow ins Zweite schalten.

Die Superhändler: Der Unterschied zu Bares für Rares

Was unterscheidet "Die Superhändler" von dem offensichtlichen Vorbild "Bares für Rares"? Außer dass statt Horst Lichter "Trödeltrupp"-Star Sükrü Pehlivan moderiert?

Der Untertitel "Vier Räume, 1 Deal" gibt schonmal Aufschluss. Während im ZDF der Kandidat mit seinem zu versilbernden Schatz in einem Raum auf fünf Experten auf einen Schlag trifft, warten die vier Superhändler bei RTL isoliert in jeweils einem Raum.

Die Kandidaten besuchen die einzelnen Räume, und holen sich ein Gebot ein. Sie müssen sofort entscheiden, ob sie die Offerte annehmen oder weiterziehen, um ein höheres Angebot zu bekommen. Wer Pech hat und zu hoch pokert geht leer aus.

Damit fallen die direkten Bieterkämpfe zwischen den Experten weg, die bei "Bares für Rares" dank unterhaltsamen Käufern wie Lucki und Waldi für einen Großteil des Reizes sorgen.

Ein ähnliches Format scheiterte bereits

RTL kontert den Vorwurf, "Bares für Rares" zu kopieren mit dem Hinweis, dass die "Superhändler" auf der britischen Erfolgsshow "Four Rooms" basiere, die schon länger läuft als der ZDF-Konkurrent.

Was RTL nicht sagt ist, dass eine freie Adaption von "Four Rooms" bereits ohne Erfolg im deutschen Fernsehen lief. "Wer bietet mehr?" mit Kai Pflaume startete 2016 im NDR, brachte es aber nur auf drei Ausgaben...