Im Bett mit dem heißen Kollegen oder der scharfen Kollegin: Klingt nach Spaß, ist aber harte Arbeit. Wenn man sich in Hollywood und an den Filmsets dieser Welt so umhört, gibt es für Schauspieler nichts unangenehmeres als Sexszenen. Man muss eine Stellung etliche Male wiederholen und die ganze Crew schaut zu. Stars wie Jennifer Lawrence greifen da zur auflockerung gerne zum Alkohol. So ging es bei den Dreharbeiten zu den bekanntesten Sexszenen der Filmgeschichte zu.
Blau ist eine warme Farbe (2013)
Berühmt wurde die realistisch Liebesgeschichte (Goldene Palme in Cannes) zwischen der Schülerin Adele (Adèle Exarchopolous) und der etwas älteren, blauhaarigen Emma (Léa Seydoux) vor allem wegen den sehr ausgedehnten und expliziten Liebesszenen szenen. Kernstücke des Films sind zwei siebenminütige Sexszenen. Die Dreharbeiten waren offenbar die Hölle, die beiden Darstellerinnen kritisierten später öffentlich Regisseur Abdellatif Kechiche. An einer Bettszene arbeiteten sie zehn Tage lang, Kediche rastete ständig aus. Heute ein Fall für #MeToo. Exarchopolous und Seydoux versuchten trotzdem, am Set Spaß zu haben: Sie suchten sich lustige Pornostellungen im Internet und spielten sie nach.
Nymphomaniac (2013)
Schon im Vorfeld sorgte die zweiteilige Sexsucht-Studie von Berufsprovokateur Lars von Trier für Gerede, befeuert durch die gewagten Orgasmus-Plakate (siehe Bild). Angeblich hatten Topstars wie Shia LaBoef, Charlotte Gainsbourgh und Willem Dafoe bei den Dreharbeiten echten Sex. Ganz so war es wohl nicht: Es ging zwar richtig zur Sache, für die Untenrum-Nahaufnahmen wurden jedoch Genitalprothesen verwendet. Die Stars wurden bei den Szenen, in denen es wirklich rund ging von Pornodarstellern gedoubelt.
50 Shades of Grey
Bei der Sado-Maso-Softpornophantasie kamen nicht nur Peitsche, Nippelklemmen und diverses Baumarktmaterial zum Einsatz. Wie viele männliche Schauspieler, die nackt vor die Kamera müssen, trug auch Jame Dornan alias einen Beutel über den Kronjuwelen, damit nichts ungewollt ins Bild baumelt. In einem Interview mit Jimmy Kimmel verriet der Darsteller, dass er ein Ding von der Größe eines Kartoffelsacks trug. Das vorher schon einmal benutz wurde...
Angeblich war die berühmte Sexszene auf dem Küchentisch zwischen Jack Nicholson und Jessica Lange nicht nur gespielt. Das gehört wohl in das Reich der Legenden, aber Nicholson wollte es am Set dennoch möglichst realistisch. Um eine Erektion vorzutäuschen, verlangte er von der Ausstattung eine gigantische Penisprothese. Die kamen dem Wunsch aber nicht nach, also verzog sich der Oscar-Preisträger in seinen Wohnwagen, um von Hand nachzuhelfen... Allerdings erfolglos.
Eine dunkle Begierde (2011)
Um sie von ihren Neurosen zu heilen, versohlt C.G. Jung (Michael Fassbender) seiner Patientin Sabina Spielrein (Keira Knightley) ordentlich den Hintern. Damit Fassbender in der heiklen Szene nicht zu weit gehen kann, postierte Knightley ihren Bodyguard vor der Tür und drohte ihrem Kollegen, bei Gefahr zu schreien. "Du bist gerade an ein Bett gefesselt. du bist nicht in der Position, das zu sagen", war Fassbenders Antwort.
The Wolf of Wall Street (2015)
Völlig entfesselt im Bett drauf los rödeln, gleichzeitig aber darauf achten, dass man im Blick der Kamera bleibt - Das gehört zu den schwierigsten Aufgaben der Schauspieler bei Sexszenen. Margot Robbie weiß, was in solchen Fällen zu tun ist: In einer Sexszene mit Leonardo DiCaprio stieß sie ihre Kollegen und Bettgenossen zur Seite, weil sein Kopf in ihrem Licht hängte.
Damit nicht dutzende Techniker, Assistenten und andere, die so an einem Set herumschwirren, die privaten Parts der Schauspieler zu Gesicht bekommen, kleben sich viele Schauspielerinen Pasties auf die primären Geschlechtsmerkmale. Olivia Wilde pappte sich bei Dreh zu "Wie ausgewechselt" Aufkleber mit lustigen Smileys auf die Nippel. Kollege Ryan Reynolds war so verdutzt, dass er nicht nur seinen Text vergaß. Als er dann ihre Brüste anfassen musste, klebten die Dinger plötzlich an seinen Händen. Trug auch nicht zur Konzentration bei...
Spring Breakers (2012)
Sexszenen sind für die meisten Stars also peinlich oder aufregend, für Gucci Mane sind sie offenbar langweilig. Der Rapper schlief am Set von "Spring Breakers" während einer wilden Reitszene einfach ein. Laut Regisseur Harmony Korine war Mane so bekifft, dass er gar nichts mehr mitkriegte. Der Rapper entschuldigte sich damit, dass er am Vortag ein Konzert spielte und nicht genug Schlaf bekam.