.

Diane Kruger - Interview

Das neue "Twilight"? SEELEN kommt

stephenie meyer
Hat nicht abgeschrieben: Stephenie Meyer Carlsen Verlag / David Stone

Talk zur Sci-Fi-Fantasy "SEELEN" (Kinostart: 13.6) mit Diane Kruger und Stephenie Meyer

Dreiecksbeziehungen mit Teenies haben es Stephenie Meyer angetan. In der "Twilight"-Saga musste sich Bella zwischen Vampir und Werwolf entscheiden. In der Romanverfilmung "Seelen" kämpfen wieder zwei Jungs um die Gunst eines Mädchens, das aber zwei Persönlichkeiten hat - eine davon ist ein Alien, das menschliche Körper kontrollieren kann.

Diane Kruger und Jake Abel verraten, in welche Körper sie gern schlüpfen würden, und Stephenie Meyer erzählt, warum sie seit Kurzem auf Zombies steht.

TV SPIELFILM: Mrs. Meyer, wie schaffen Sie es, die romantische Ader von Millionen Lesern zu treffen - besonders von Teenagern?

STEPHENIE MEYER Ich habe mir das nicht vorgenommen, aber ich kann mich einfach noch sehr lebhaft daran erinnern, wie ich mich mit 12, 15 oder 19 Jahren gefühlt habe. So haben die Teenies nicht den Eindruck, dass jemand von oben herab mit ihnen spricht, sondern dass sie einfach als Menschen gesehen werden, unabhängig von ihrem Alter.

In Ihrer "Twilight"-Reihe hatte sich ein normales Mädchen in einen Vampir und einen Werwolf verguckt. Jetzt schwärmen zwei normale Typen für ein Mädchen mit zwei Persönlichkeiten.
Wollten Sie den Spieß einfach mal umdrehen?


STEPHENIE MEYER Ursprünglich sollte es nur einen einzigen Jungen geben, der sich in das Mädchen verliebt, also in die menschliche und die außerirdische Hälfte. Aber irgendwie wollte ich wohl unbewusst ein Happy End, sodass es eigentlich tat sächlich eine Vierecksbeziehung geworden ist... (lacht) Aber das Schönste für eine Autorin ist einfach, wenn die Charaktere das Kommando übernehmen und die Geschichte sich ganz anders entwickelt, als ursprünglich geplant war.

Diane und Jake, können Sie sich auch so für Science-Fiction begeistern?

DIANE KRUGER Oh ja, ich liebe Sci-Fi. "Star Trek" und "Star Wars" sind meine Favoriten. "Gattaca" (auch von "Seelen"-Regisseur Andrew Niccol inszeniert) ist einer meiner Lieblingsfilme. Für mich ist es das einzige Genre, in dem der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt sind. Man kann sich ganze Welten ausdenken.
JAKE ABEL Auf jeden Fall. Besonders Sci-Fi-Filme wie "Unheimliche Begegnung der Dritten Art", die sich auf die menschlichen Schicksale konzentrieren, finde ich großartig. "Seelen" ist ebenfalls so ein Film, der wunderbar ohne Greenscreen und Monster auskommt, die nachträglich eingefügt werden müssen. Das macht die Arbeit auch gleich etwas angenehmer. (lacht)

"Seelen" beschäftigt sich mit dem Dilemma, ob die Menschheit es wirklich wert ist, gerettet zu werden. Haben wir noch eine Chance verdient?

JAKE ABEL Besonders zum Ende des Films zeigt sich, dass wir doch lernfähig sind und uns hoffentlich ändern können. Es liegt in unserer Natur, dass wir wissbegierig sind und uns nicht nur auf unsere Vorurteile stützen. Feinde sind also vielleicht nicht immer so schlimm, wie man sie erst einschätzt.

Wir Menschen sind zwar immer noch ziemlich wild, aber immerhin metzeln wir uns nicht mehr zur allgemeinen Belustigung in Arenen gegenseitig ab wie im alten Rom. Ich glaube, wir haben Potenzial.

DIANE KRUGER Wir haben nun mal eine ganze Palette von Emotionen, die uns zur Verfügung stehen. Wir können lieben und gleichzeitig Monster sein. Letztendlich ist es die Kombination von beidem, was die Menschheit rettenswert macht.

Die Macht der Erinnerungen spielt im Film eine große Rolle. Diane, würden Sie eine prägende Erinnerung mit unseren Lesern teilen?

DIANE KRUGER Als Kind wollte ich unbedingt Ballett lernen, obwohl künstlerisches Engagement in dem kleinen Dorf, aus dem ich stamme (Algermissen, südlich von Hannover), nicht so hoch angesehen war. Dieser ganze Frust, der sich deswegen bei mir angestaut hat, war auf einmal wie weggeblasen, als ich endlich als Ballerina auf der Bühne stand und meinen Emotionen durch Tanz und Musik freien Lauf lassen konnte - und dafür sogar noch Applaus bekam. Das hat mein ganzes Leben verändert.
Foto: Carlsen Verlag / David Stone, Hat nicht abgeschrieben: Stephenie Meyer
Mrs. Meyer, der Druck, einen neuen "Twilight"-Roman zu schreiben, muss enorm sein. Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft als Schriftstellerin vor?

STEPHENIE MEYER Der Druck ist definitv da, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich das machen muss. Ich konzentriere mich nun auf eine Fortsetzung von "Seelen", da ich jetzt schon merke, dass ich die Charaktere richtig vermisse, wenn ich nicht über sie schreibe. Die Vampire vermisse ich überraschenderweise überhaupt nicht.
So weiß ich aber, dass ich mit "Twilight" erst mal abgeschlossen habe.

Ihre Fantasie wurde von Vampiren, Werwölfen und Aliens beflügelt. Kommen als Nächstes nun Zombies?

STEPHENIE MEYER Zombies haben mich eigentlich nie interessiert, bis ich "Warm Bodies" gelesen habe. Das war das erste Mal, dass ich mich für das Genre begeistern konnte und dass ich Zombies toll fand. Ich kann mir aber nicht vorstellen, jemals eine Zombiegeschichte zu schreiben. Aber sag niemals nie.

In "Seelen" schlüpfen Aliens in die Körper von Menschen. Wen würden Sie sich aussuchen, wenn Sie die freie Wahl hätten?

JAKE ABEL Nikola Tesla (Physiker, Erfinder) oder Albert Einstein. So könnte man Gutes für die Menschheit vorantreiben.

DIANE KRUGER Mit Sicherheit Michael Jackson, vielleicht auch den Papst oder David Beckham für einen Tag. Und dann wäre ich noch gern eines der heißen Supermodels aus den Neunzigerjahren. Sagen wir Cindy Crawford, als sie 19 war. Das wäre bestimmt eine Menge Spaß. (lacht)

S. Orlin