Detlev Buck (53) bedauert es, dass die Menschheit aus der Vergangenheit offenbar nicht lernen will.

Der Filmemacher ('Knallhart') spielt in der israelisch-deutschen Koproduktion '90 Minuten - Bei Abpfiff Frieden' den deutschen Trainer des israelischen Fußballteams, das in einem Spiel gegen die Palästinenser endgültig die anhaltende politische Auseinandersetzung klären will. 

Im Vorfeld der Dreharbeiten hat sich Buck natürlich auch mit der deutschen Verantwortung befasst.

"Aus der Geschichte heraus muss mich das interessieren. Es kann mir nicht egal sein", betonte er im Interview mit der 'Stuttgarter Zeitung'. "Tatsächlich haben viele junge Juden Berlin für sich entdeckt und siedeln sich auch dort an. Und wo wird die deutsche Geschichte greifbarer als in Berlin? Auch hier zeigt es sich wieder, dass man aufeinander zugehen muss, anstatt befangen zu sein."

Die Offenheit lässt in vielen Teilen Europas und auch im Rest der Welt zu wünschen übrig. Detlev Buck sieht darin eine mangelnde Lernfähigkeit der Menschen. "Wenn ich heute Europa anschaue, die Philippinen oder auch Amerika, dann kommen die einfachen Schlagwörter bei extrem einfachen Menschen immer an. Es ist seltsam faszinierend, egal, ob man Ungarn anschaut oder Polen: Wenn man die Angst schürt, dann nutzt das die rechte Seite aus, um den nationalen Gedanken wieder in den Mittelpunkt zu rücken", klagte er und warnte vor diesem "Rückschritt", denn: "Es geht nicht ohne Zusammenarbeit in Europa. Wir leben nicht mehr wie vor hundert Jahren, die Welt ist global", stellte der Regisseur und Schauspieler klar. 

Detlev Buck ist das Thema Fremdenfeindlichkeit äußerst wichtig. In Bargteheide ist er am Kopernikus-Gymnasium Pate für die Initiative 'Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage'. Kürzlich organisierte er im Cinema Paradiso der Stadt "einen Kinonachmittag mit Norddeutschen ohne Wurzeln und Norddeutschen mit Wurzeln", wie er es im 'Hamburger Abendblatt' nannte. So hatten Flüchtlinge, denen die finanziellen Mittel für einen Kinobesuch fehlen, die Chance, seinen Film 'Bibi & Tina 3: Mädchen gegen Jungs' zu sehen. 

/Cover Media