Mit "Sabrina - Total Verhext!" zog Pro Sieben Ende der Neunziger vor allem weibliche Zuschauer in den Bann. Zwanzig Jahre später feiert die Teenie-Hexe ein Comeback auf Netflix. Die Hauptrolle in "Chilling Adventures of Sabrina" spielt Kiernan Shipka. Obwohl erst achtzehn, ist die US-Schauspielerin bereits ein Profi. Schon mit sechs stand sie vor der Kamera. Von 2007 bis 2015 spielte sie in "Mad Men" Sally Beth, die Tochter des genialen Werbers Don Draper. Um Kiernans Karriere zu fördern, zogen die Eltern von Chicago nach Los Angeles um.

Hatten Sie nach dem Ende von "Mad Men" eine ­Vorstellung, wie es mit Ihnen weitergeht?
Kiernan Shipka: Nein, ich war sechs, als ich in die Serie eingestiegen bin, und am Ende war ich fast sechzehn. Das war ja alles unabsehbar. Aber im Nachhinein bin ich überzeugt, dass ich mich richtig entschieden habe, Schauspielerin zu werden.

Sie sind großer Fan von "Harry Potter" und "Wicked". Haben Sie ein Faible für Hexerei?
Ja, auf jeden Fall. Allerdings ist Sabrina anfangs noch nicht sehr Hexe, sie definiert sich mehr über ihre Moral. Aber diese Dualität verschiebt sich immer mehr in Richtung Übernatürliches, je weiter die Staffel voranschreitet. Die spaßigen Zaubersprüche kommen also ­definitiv nicht zu kurz.

Als die Sitcom mit Melissa Joan Hart lief, waren Sie noch nicht geboren. Kannten Sie Sabrina überhaupt?
Ja, das stimmt. Ich kannte sie ein wenig weil sie so ikonisch ist. Man kann Menschen auf der Straße ansprechen und nach "Sabrina - Total verhext!" fragen und sie haben eine grobe Vorstellung, worum es geht, selbst wenn sie es nicht gesehen haben. Aber diese Serie war tatsächlich meine Einführung in diese Welt.

Die neue Serie hat wenig mit der alten gemein. Warum sollten sich Fans die neue Version ansehen?
Ich bin sicher, sie werden großen Spaß an dem Wiedersehen mit Hilda, Zelda, Salem und Sabrina ha­ben. Klar, die Geschichte ist ­eine andere, aber der Kern der Figuren und der Spirit, die sind gleich geblieben.

Neu ist auch der feministische Ansatz.
Das ist etwas, das ich an der Serie besonders liebe. Sie sagt viel darüber aus, wie es sich anfühlt, im Jahr 2018 ein Teenager zu sein. Dabei gibt es kaum popkulturelle oder poli­tische Anspielungen. Ich weiß auch nicht, wie das gelingt. Vielleicht ist Hexerei im Spiel. (lacht)

Sabrina ist Ihre erste richtige Hauptrolle, fühlen Sie dadurch mehr Verantwortung?
Ich nehme das sehr ernst und versuchte, eine respektvolle und positive Stimmung zu schaffen. Ich hatte das Glück, von Jon Hamm zu lernen, wie man das macht.

Die Comicvorlage spielt in den Sechzigern - die Serie in der Gegenwart?
Sie ist eigentlich zeitlos. Es gibt stilistische Ele­mente aus den Sixties, aber auch Smartphones und Computer.

Netflix