Porträt des finnischen Künstlers Touko Laaksonen, der mit seinen unverwechselbaren Zeichnungen zur schwulen Ikone wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs hat der Finne Touko Laaksonen gegen die Rote Armee gekämpft (Finnland kooperierte bis 1944 mit Deutschland). Doch auch nach Kriegsende findet Touku keinen Frieden. Er ist schwul, und das wird in Finnland noch bis 1971 strafbar sein. Die Polizei verprügelt die „Perversen“, viele landen zur „Heilung“ in Kliniken.
Touko lebt mit Schwester Kaija in Helsinki. Auch sie will nichts von seiner Homosexualität wissen, verhilft ihm aber zu einem Job als Werbegrafiker. Seine Fantasien lebt er heimlich in Zeichnungen schöner Muskelmänner aus. Und er beginnt eine Beziehung mit dem Tänzer Veli. Der drängt ihn, die Bilder zu veröffentlichen.
Als Touko 1957 einige davon beim US-Bodybuilder-Blatt — und schwulen Pin-up-Heft — „Physique Pictoral“ einreicht, erkennt man dort sein Potenzial und verpasst ihm das Pseudonym „Tom of Finland“. Seine Illustrationen bestärken schon bald Homosexuelle auf der ganzen Welt darin, ihren Traum zu leben.
Tom of Finland gilt heute als finnischer Nationalheld, dessen schwule Beaus sich sogar auf Briefmarken tummeln. Der Film vermittelt gut die Repression — und wie der Zeichner gewitzt dagegen rebellierte, indem er die Uniformen der Unterdrücker in seine Bilder einbaute. Die Szenen, die seinen Mut im Krieg feiern, hätte es da gar nicht gebraucht.
Info:
- Genre:
- Biopic
- Originaltitel:
- Tom of Finland
- Land:
- FIN
- Jahr:
- 2017
- Länge:
- 115 Min.
- Wiederh.:
- Wh. vom 31.10. 01:10 Uhr, Wh. am 04.12. 22:30 Uhr
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Touko Laaksonen aka Tom of Finland
- Pekka Strang
- Veli
- Lauri Tilkanen
- Kaija
- Jessica Grabowsky
- Doug
- Seumas Sargent
- Jack
- Jakob Oftebro
- Müller
- Werner Daehn
- Troy T. Scott
- Regie:
- Dome Karukoski
- Drehbuch:
- Aleksi Bardy
- Produzent:
- Aleksi Bardy, Miia Haavisto, Annika Sucksdorff
- Musik:
- Lasse Enersen, Hildur Guðnadóttir
- Kamera:
- Lasse Frank Johannessen
- Schnitt:
- Harri Ylönen