Grausam, schockierend – ein Film, der besonders nachwirkt
Gewann Anfang 2024 die Oscars für „Bester internationaler Film“ und „Bester Sound“ – eine treffendere Bewertung gibt es nicht.
Höß, ist ein Name, mit dem sehr viel Leid verbunden ist. „The Zone of Interest“ erzählt einen Ausschnitt aus dem Leben von Familie Höß. Mama Hedwig kümmert sich um das Haus und die Kinder, während Papa Rudolf das Geld nach Hause bringt. Klingt erst einmal idyllisch?
Weniger, wenn man weiß, dass Papa sein Geld als Leitung der industriellen Tötungsmaschine KZ Auschwitz verdient und Mama sich nicht nur aus den Hinterlassenschaften der Opfer bedient, sondern auch Menschen wie Sklaven in ihrem Haushalt hält und ihnen täglich mit dem Tod droht.
Wäre das noch nicht genug, schildert der Film die Zeit, in der die Familie in einem großen Anwesen direkt an der Mauer des Konzentrationslagers wohnt. Während Mama mit den Kindern im Garten spielt, hallen ohne Pause die Todesschreie der zu Unrecht gefangenen Menschen auf der anderen Seite über die Mauer…
Ohne auch nur einen konkret grausamen Akt zu zeigen, schafft es der Film durch den markanten Gegensatz von Bild und Ton, eine konstant unheimliche Beklemmung zu erzeugen. Die Sound-Ausgestaltung nimmt alle Geschehnisse der knappen Handlung in sich auf. Das Konzept funktioniert und versetzt den Zuschauer tief in das Herz ausgelebter Menschenverachtung. Wahrlich kein einfach zu schauendes Filmwerk, aber ein wichtiges, das jeder gesehen haben sollte.
Info:
- Genre:
- Drama
- Originaltitel:
- Zone of Interest
- Land:
- USA/GB/Pol.
- Jahr:
- 2023
- Länge:
- 101/105 Min.
- Wiederh.:
- Wh. vom 13.11. 16:55 Uhr, Wh. am 23.11. 08:10 Uhr
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Hedwig Höss
- Sandra Hüller
- Rudolf Höss
- Christian Friedel
- Schwarzer
- Max Beck
- Sophie
- Stephanie Petrowitz
- Heidetraut Höß
- Lilli Falk
- Elfryda
- Medusa Knopf
- Bronek
- Andrey Isaev
- Fritz Sander
- Benjamin Utzerath
- Regie:
- Jonathan Glazer
- Drehbuch:
- Jonathan Glazer
- Autor:
- Martin Amis
- Musik:
- Mica Levi
- Kamera:
- Lukasz Zal
- Schnitt:
- Paul Watts