Jean-Jacques Annaud („Der Name der Rose“) zeigt authentisch die unglücklichen Umstände des Brandes und die heldenhafte Rettung.
Am 15. April 2019 gegen 18.45 Uhr werden die Besucher eines Gottesdienstes in der Kathedrale Notre-Dame aufgefordert, die Kirche zu verlassen. Die Anwesenden sind genervt. Eine halbe Stunde zuvor hatte es bereits einen Feueralarm gegeben, doch es konnte kein Brandherd lokalisiert werden. Die Kirchentüren waren wieder geöffnet worden…
Wie es zu dieser ersten Fehleinschätzung kommen konnte, schildert der Regisseur Jean-Jacques Annaud (Oscar für „Sehnsucht nach Afrika“, 1976) minutiös, authentisch und sachlich. Dabei verzichtet er dankenswerterweise auf die intensive Einbindung fiktiver Figuren, wie es bei vielen anderen faktenbasierten Katastrophendramen — bestes Beispiel „Titanic“ (1997) — der Fall ist. Er bleibt nah dran an Einsatzkräften und Mitarbeitern Notre-Dames, ohne jemals die Augen vom Brand zu nehmen.
Die eindrucksvollen, mit dem César für die besten visuellen Effekte prämierten Bilder sprechen für sich, darunter auch zahlreiche Archivaufnahmen des realen Brands. Doch die größte Stärke des Films ist die stille Hommage an die Männer und Frauen der Pariser Feuerwehr, die im Februar 2019 Verluste bei einem Brand erlitten hatten — und von denen sich dennoch einige freiwillig dazu entschieden, ihr Leben für Mauerwerk aufs Spiel zu setzen. Am Morgen des 16. April war das Feuer gelöscht — es gab keine Toten oder Schwerverletzten.
Info:
- Genre:
- Katastrophenfilm
- Originaltitel:
- Notre Dame brûle
- Land:
- F/I
- Jahr:
- 2021
- Länge:
- 101/100 Min.
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Général Gontier
- Samuel Labarthe
- Général Gallet
- Jean Paul Bordes
- Laurent Prades
- Mikaël Chirinian
- Sergent chef Jordan
- Jules Sadoughi
- Adjudant chef Joël
- Jérémie Laheurte
- Regie:
- Jean-Jacques Annaud
- Drehbuch:
- Thomas Bidegain, Jean-Jacques Annaud
- Kamera:
- Jean-Marie Dreujou
- Musik:
- Simon Franglen
- Schnitt:
- Reynald Bertrand
- Produzent:
- Ardavan Safaee, Jérôme Seydoux