Eine Gondel und lange, sehnsüchtige Blicke: Mehr braucht Regisseur Veit Helmer nicht. Erst recht keine Dialoge.
Ivas Vater ist tot. Aufgrund dessen kehrt sie in ihre Heimat zurück, ein kleines Dorf mitten in einem Tal in den georgischen Bergen. Kaum da angekommen übernimmt sie auch gleich den Job ihres Vaters und heuert als Schaffnerin der Seilbahn an. Eine langweilige Arbeit, wäre da nicht ihre Kollegin Nino.
Die junge Frau hat es Iva angetan. Alle halbe Stunde kreuzen sich die Gondeln der beiden, und sie machen sich jedes Mal einen Spaß daraus, sich neckische Blicke zuzuwerfen. Ihr Chef, ein eher einfältiger Macho-Typ, sieht dieses Anbandeln gar nicht gerne, immerhin hätte er eigentlich selbst an beiden Frauen Interesse. Die haben aber bloß Augen füreinander und flüchten sich in gemeinsame Fantasien, in denen sie mit ihren Gondeln munter durch die Wolken fliegen…
Der deutsche Filmemacher Veit Helmer („Absurdistan“) erzählt diese poetisch-leichte Liebesgeschichte ohne Dialoge. Sein „Stummfilm“ setzt ganz auf die Kraft einfacher Bilder und verlässt sich auf das nuancierte Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen. Dabei geht es nicht um Logik, sondern um das Visualisieren von Gefühlen.
In seinen besten Momenten gelingt so eine kleine Liebeserklärung an die Stummfilme der alten Meister: Georges Méliès, Charlie Chaplin und Ernst Lubitsch. Besonders gelungen ist dabei die elegantaltmodische Filmmusik von Malcolm Arison und Sóley Stefánsdóttir.
Info:
- Genre:
- Drama
- Land:
- D/Georg.
- Jahr:
- 2024
- Länge:
- 79/85 Min.
- Wiederh.:
- Wh. vom 10.11. 13:25 Uhr, Wh. am 22.11. 06:45 Uhr
- FSK:
- 6 Jahre
Cast & Crew:
- Nino
- Nino Soselia
- Iva
- Mathilde Irrmann
- Boss
- Zuka Papuashvili
- Widow
- Naira Chichinadze
- Regie:
- Veit Helmer
- Drehbuch:
- Veit Helmer
- Kamera:
- Goga Devdariani
- Musik:
- Malcolm Arison, Sóley Stefánsdóttir
- Schnitt:
- Iordanis Karaisaridis, Moritz Geiser, Nikoloz Gulua
- Produzent:
- Veit Helmer, Tsiako Abesadze, Noshre Chkhaidze