„Restorative Justice“: Das angeleitete Gespräch zwischen Opfern und Tätern ist Schwerpunkt in diesem spannenden Dialogfilm.
Fanny und Michel leiten ganz besondere Gesprächsgruppen. Verbrecher werden mit Opfern zusammengebracht, um sich im Dialog auszutauschen. Dabei kennen sie sich gegenseitig nicht. Das Ziel ist Reflexion, Erkenntnis und Besserung bzw. Heilung.
Hier sitzen sich zum Beispiel Issa, der einen kleinen Laden ausgeraubt hat, und Nawelle, die als Kassierin überfallen wurde, gegenüber. Fanny und Michel bringen diese Gespräche in einen Rahmen, der den Austausch für alle Beteiligten möglichst fruchtbar macht. Keine einfache Aufgabe, bei teilweise auch sehr schweren Verbrechen…
Restorative Justice nennt sich dieses Verfahren, das in Frankreich schon länger angewandt wird. Eine Methode, die der Film merkbar bestärken möchte. Potenziell negative Aspekte lässt der Film weitgehend außen vor. Dennoch sind die Dialoge zwischen den Beteiligten interessant, intensiv und manchmal auch sehr fesselnd.
Dabei bleiben die einzelnen Geschichten und persönlichen Schicksale glaubhaft und tendieren nie zu weit ins Effekthascherische. Auch die fähigen Darsteller tragen ihre einzelnen, gewichtigen Rollen sehr gut.
