Auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach der bisher erfolgreichsten Verfilmung der Katastrophe des Luxusdampfers Titanic regen sich die Fans des gleichnamigen Films "Titanic" darüber auf, dass Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio beim Schiffsuntergang sterben musste. Jetzt wurde die Holzplatte für ganze 718.750 US-Dollar versteigert. Das sind umgerechnet um die 662.000 Euro.

25 Jahre nach der Premiere ließ James Cameron, Regisseur weiterer Erfolgsfilme wie "Terminator", "Aliens – Die Rückkehr" und "Avatar", die Szene doubeln, in der Leonardo DiCaprio und Rose alias Kate Winslet ("Sinn und Sinnlichkeit", "Der Vorleser", "Der Gott des Gemetzels") im eiskalten Meer eine hölzerne Tür als schwimmendes Trümmerteil zu fassen bekommen.

Der Film vermittelt den Eindruck, dass nicht beide darauf Platz finden, ohne zu kentern. Jack lässt Rose auf die Tür klettern und nimmt ihr das Versprechen ab, ein erfülltes Leben zu leben. Er selbst hält sich nur mit den Händen an der Tür fest und erfriert im Eismeer, bevor die Rettung naht. Rose hingegen überlebt.

Nicht nur Fans hinterfragen das Filmende von "Titanic"

Anspielungen darauf, dass Rose Jack nicht auf die Tür gelassen hat, finden sich seit "Titanic" in vielen Filmen, darunter in "Bruce Allmächtig" mit Jim Carrey ("Die Truman Show", "Batman Forever"). Um die anhaltenden Spekulationen auszuräumen, stellte "Titanic"-Regisseur James Cameron die Szene 2023 in einem Pool mit zwei Stuntleuten nach, die ähnlich groß und schwer waren wie Leonardo DiCaprio und Kate Winslet zur Zeit der Dreharbeiten.

Wie Variety berichtet, widerlegte der Test die Theorie der Fans, dass Jack und Rose auf dem Tür-Floß gemeinsam eine Chance zum Überleben gehabt hätten. Es sei zwar genug Platz gewesen für Jack und Rose, um auf das Floß zu kommen, "aber sie wären beide in gefährliche Mengen von eiskaltem Wasser eingetaucht", so Cameron. Die Körper des Stunt-Duos hätten sich trotz schwimmender Unterlage weitgehend unter Wasser befunden.

Die Sicht von Kate Winslet

Auch Kate Winslet äußerte sich dem Bericht zufolge im Podcast "Happy Sad Confused" kürzlich zu dem Vorwurf, sie habe Jack keinen Platz gemacht: "Ich muss ehrlich sein: Ich glaube nicht, dass wir überlebt hätten, wenn wir beide auf diese Tür gestiegen wären. Ich glaube, er hätte zwar raufgepasst, aber sie wäre gekippt und das wäre keine nachhaltige Idee gewesen. Ja, er hätte auf die Tür gepasst, aber sie hätte sich nicht über Wasser gehalten."

Cameron: Das Drehbuch lässt Jack sterben

Die einzige Option, die Jack bis zur Rettung eventuell vor dem Erfrieren bewahrt hätte, sieht Cameron darin, dass Rose ihm ihre Rettungsweste gegeben hätte. Das habe so aber nicht im "Titanic"-Drehbuch gestanden.

"Er hätte sich stabilisiert", sagte Cameron. "Er war an einem Punkt angelangt, an dem er, wenn wir das projiziert hätten, es vielleicht gerade noch bis zum Eintreffen des Rettungsboots geschafft hätte. Jack hätte vielleicht überlebt, aber es gibt eine Menge Variablen. Ich denke, sein Gedankengang war: 'Ich werde nichts tun, was sie gefährden könnte', und das entspricht zu 100 Prozent seinem Charakter."