Der inzwischen 49-jährige Leonardo DiCaprio ("Titanic", "Aviator", "The Wolf of Wall Street") gehört zu den vielseitigsten Charakterschauspielern Hollywoods. Für "The Revenant – Der Rückkehrer" erhielt er 2016 endlich den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller, für die er schon ein Jahrzehnt lang immer wieder als Favorit gehandelt wurde. Bereits 1994 war er für einen seiner ersten Filme, "Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa", als bester Nebendarsteller nominiert worden.

Er arbeitet mit den bekanntesten Regisseuren Hollywoods wie Martin Scorsese ("Good Fellas", "Casino", "Departed – Unter Feinden") und gilt als einer der am besten verdienenden Filmstars der Gegenwart. DiCaprios immer wieder beeindruckendes Engagement am Filmset ging bei einer Szene jedoch offenbar zu sehr an seine schon oftmals ausgelotete Schmerzgrenze.

Hart an der Grenze: Dreh zu "Der Mann, der niemals lebte"

2008 spielte Leonardo DiCaprio nicht nur erstmals nach "Titanic" wieder an der Seite von Kate Winslet im Ehedrama "Zeiten des Aufruhrs" von Sam Mendes ("American Beauty", James Bond: "Skyfall" und "Spectre"), sondern drehte auch "Der Mann, der niemals lebte". In diesem Polit-Thriller in der Regie von Ridley Scott ("Blade Runner", "Thelma & Louise", "Gladiator") übernahm er die Hauptrolle des CIA-Agenten Roger Ferris und wird gegen Ende des Films in einer der wichtigsten Szenen von Terroristen im Nahen Osten brutal mit einem Hammer gefoltert.

Leonardo DiCaprio: "Ich kollabierte"

In der körperlich extrem anstrengenden Schlüsselszene des Films, die seine Hinrichtung vor laufender Kamera wie in einem Propaganda-Video inszeniert, schreit und windet sich DiCaprio vor Schmerzen. In einem Interview mit dem Guardian sagte er damals über die Dreharbeiten:

"Ich hatte ein Problem mit der Szene. [...] Es hieß alles oder nichts. Ohne diese Szene hätte der Film nicht funktioniert. Wir mussten sie [...] kontrovers machen. Ich ließ mir von der CIA erklären, wie meine Figur sich verhalten würde. Sie war so wichtig, dass ich am Ende fast einen Zusammenbruch hatte. Vieles davon, was ihr im Film seht, ist an meiner absoluten Schmerzgrenze. Ich kollabierte kurz danach. Ich wurde krank, weil es so intensiv war."

Bei der Kritik kam der Film übrigens nur bedingt gut an. Und trotz Star-Besetzung vor und hinter der Kamera gab es für "Der Mann, der niemals lebte" keinen einzigen Filmpreis.