Quentin Tarantino polarisiert. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Fest steht: Ob seine Filme gemocht werden oder nicht, er weiß auf jeden Fall, wie er sie zu drehen hat. Seit 1983 sitzt Quentin Tarantino im Regiestuhl und kann mit Verlauf der letzten Jahre eine Bandbreite von Filmen der Marke "Tarantino" vorweisen.
Zehn Filme und dann ist Schluss
Darunter ein Episodenfilm, ein Roadmovie, ein Martial-Arts-Double-Feature, ein Kriegsfilm, ein Gangsterfilm, ein (mehr oder weniger) Kammerspiel, zwei Western und der aktuelle "Once Upon a Time... in Hollywood", der als eine Art Hommage an das damalige Showbusiness daherkommt. Klammert man also die anderen Filme, bei denen Tarantino (lediglich) in Anteilen mitgewirkt hat, aus, so kommt man derzeit auf neun Filme. Er, der schon immer eine Art Kult um sich und seine "10 Filme und dann ist Schluss"-Politik betrieben hat, steht ergo vor seinem allerletzten Film.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende
Dieser soll, laut dem Filmemacher, einen Ausflug in das Horrorgenre machen. Gewagt, gewagt, gilt das Genre des Grusels unter renommierten Regisseuren doch eher als verpönt. Doch für Tarantino, der in seiner Vergangenheit gerne mal kleine Abstecher in die Welt des Trash- bzw. B-Movie-Genres unternommen hat, sollte auch diese filmische Kulinarik kein Problem darstellen oder gar an seinem Kultstatus kratzen. Das Gegenteil könnte der Fall sein. Ganz nach dem Motto: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", hätte Tarantino mit einem Horrorfilm die Endstation seines filmischen Schaffens erreicht und somit ein weites Spektrum von Filmgenres im Sortiment. Er selbst sagt: " Wenn ich mir eine tolle Horrorfilmgeschichte einfallen lasse, mache ich das als meinen zehnten Film. Ich liebe Horrorfilme. Ich würde gerne einen Horrorfilm machen."
Spätestens seit seinem blutreichen "The Hateful Eight" weiß man, dass der "Pulp Fiction"-Regisseur die rote Pampe gerne kreuz und quer am Filmset verspritzt. Warum seine Passion zum Schluss also nicht vollends auskosten? Eine Szene wie in Stanley Kubricks "Shining" von 1980, bei der eine aufgehende Aufzugtür einen ganzen Hotelkorridor in einer Flutwelle aus Blut untergehen lässt, sollte doch durchaus zu übertrumpfen sein.