Schon vor geraumer Zeit hatte Quentin Tarantino angekündigt, sich nach seinem zehnten Film aus dem Filmgeschäft zurückziehen zu wollen. Nun hat er offenbar seine Pläne, den Film "The Movie Critic" zu inszenieren, Berichten zufolge, überraschend komplett verworfen. Das Werk hätte als letzter Spielfilm des "Pulp Fiction"-Filmemachers in die Annalen eingehen sollen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Kultregisseur dem Projekt eine endgültige Absage erteilt hat. Wie das Branchenmagazin "Deadline" berichtet, hat der Regisseur auch keine Ambitionen, das Drehbuch neu zu fassen oder das Projekt anderweitig wiederzubeleben. Stattdessen arbeite er nun an neuen Ideen für seine letzte Regiearbeit.
Für die Hauptrolle in "The Movie Critic" hatte Tarantino Hollywood-Star Brad Pitt vorgesehen, der möglicherweise eine Variation seiner Rolle als Cliff Booth aus "Once Upon a Time... in Hollywood" gespielt hätte. In der Romanfassung des Films ist Booth ein begeisterter Filmfan. Der Film hätte im Jahr 1977 spielen sollen und das Leben eines scharfzüngigen Filmkritikers beleuchtet, der für ein Pornomagazin arbeitet.
Quentin Tarantino möchte nach seinem 10. Film in Rente gehen
Weitere Details hatte Tarantino bislang noch nicht öffentlich gemacht, auf dem Filmfestival von Cannes letztes Jahr äußerte er sich Tarantino über das Projekt: "Ich kann euch nichts verraten, bevor ihr den Film gesehen habt. Ich bin versucht, jetzt einige Monologe der Figur zu halten, aber das werde ich nicht tun. Vielleicht, wenn es weniger Videokameras gäbe. Man muss einfach abwarten und sehen."
Die Vorbereitungen für "The Movie Critic" waren bereits weit fortgeschritten, und die Produktion hatte sich eine Steuererleichterung von 20 Millionen Dollar vom Staat Kalifornien gesichert, bevor Tarantino seine Entscheidung traf. Unklar bleibt, welches Projekt der Filmemacher als nächstes angehen wird. 2019 lehnte er es ab, einen "Star Trek"-Film zu drehen, da ihm das Projekt zu umfangreich erschien. Tarantino deutete an, dass er möglicherweise mit einer kleineren, aber bedeutungsvollen Idee zurückkehren könnte: "Schauen Sie, ich könnte mit einer wirklich großen Idee kommen. Aber im Moment reizt mich die Idee eines kleineren Publikums fast durchweg."
Dass Quentin Tarantino nicht als Filmemacher alt werden möchte, gab er bereits 2012 in einem "Playboy"-Interview bekannt: "Ich möchte an einem bestimmten Punkt aufhören. Regisseure werden nicht besser, wenn sie älter werden." Normalerweise seien die schlechtesten Filme in einer Regisseur-Filmografie die letzten vier. "Mir geht es nur um meine Filmografie, und ein schlechter Film macht drei gute zunichte."
Das Original zu diesem Beitrag "Doch nicht sein letzter Film: Quentin Tarantino setzt "The Movie Critic" nicht um" stammt von "Teleschau".