Eigentlich ist Quentin Tarantino ein entschiedener Verfechter des Kinos und der guten alten Videothek. Mit Streamingdiensten konnte der Regisseur nie etwas anfangen, wie er erst 2017 in einem Interview sagte. Doch jetzt scheint auch der Kultregisseur schwach geworden zu sein.
In den USA waren Netflix-Kunden vor ein paar Tagen verblüfft, als eine verlängerte Version von Tarantinos bisher letztem Film "The Hateful 8" stand. Besonders überraschend: Der Extended Cut kam nicht als ganzer Film daher, sondern als vierteilige Miniserie! Was wohl Quentin Tarantino, dem die Geschlossenheits seines Werkes immer sehr wichtig war, dazu sagt?
Jetzt hat sich der Filmemacher dazu bekannt, selber hinter der Serienversion zu stecken. In einem Interview mit Slashfilm outete sich der 56-Jährige, dass er bei dem Angebot von Netflix schwach wurde. "Ich dachte: Wow, das klingt echt ansprechend. Ich mein, der Film existiert schon als Film, aber wenn ich das ganze Material nutzen könnte, das wir gedreht haben könnte ich mal schauen, ob sich das in Episodenform bringen lässt"
Ein Tarantino-Brocken, portioniert für Netflix
Letztlich wurden es vier Teile mit einer Spieldauer zwischen 50 und 56 Minuten. Da der Film, der in seiner Kinoversion 168 Minuten dauert, sowieso mit Kapiteleinteilungen arbeitete, war für Tarantino eine Serienversion kein großer Schritt. Von "The Hateful 8" existiert noch eine längere, 187 Minuten starke Version, die nur in Kinos ausgestrahlt wurde, die das 70-Milimeter-Format abspielen konnten. Die Serienfassung ist mit der 70mm-Version aber nicht identisch, sie hat Tarantino mit seinem Cutter Fred Raskin völlig neu geschnitten. Inklusive Abspänne dauert der Vierteiler 210 Minuten.
Ein harter Brocken, für die Sehgewohnheiten der Netflix-User mundgerecht portioniert
Ein harter Brocken, für die Sehgewohnheiten der Netflix-User mundgerecht portioniert