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Quentin Tarantino: 10 Fakten zum Kult-Regisseur

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Quentin Tarantino IMAGO / ABACAPRESS

"Pulp Fiction", "Django Unchained" oder "Kill Bill". Quentin Tarantino bringt seit dreißig Jahren Kassenschlager nach Kassenschlager auf die große Leinwand. Hier sind 10 Fakten, die man über die Hollywood-Größe wissen muss.

Quentin Tarantino gilt als einer der bekanntesten Regisseure der Welt. Mit Filmen wie "Pulp Fiction" oder "Django Unchained" ist seine Arbeit aus Hollywood nicht mehr wegzudenken. Der Regisseur aus bescheidenen Verhältnissen konnte in dreißig Jahren Karriere zwei Oscars, drei Golden Globes und eine goldene Palme mit seinen Filmen einspielen. Grund dafür ist wahrscheinlich sein wiedererkennbarer Stil mit kontroversem Humor, langen Dialogen und extrem viel Blut. Hier sind 10 Fakten, die man über den Filmemacher wissen muss.

1. Tarantino gehören zwei legendäre Filmautos

Foto: IMAGO / Newscom / AdMedia

Wie könnte man den roten Chevrolet aus "Pulp Fiction" vergessen? Das Traum-Auto, das im Film von John Travolta gefahren wird, gehört dem Regisseur selbst. Während dem Film-Dreh wurde das Auto allerdings geklaut und es sollte 17 Jahre dauern, bis Tarantino sein Auto wiederfinden konnte.

Nach dem Dreh von "Kill Bill: Volume 1" hat Tarantino den leeren Platz in der Garage gefüllt, denn der Pussy Wagon ist seit dem auch in seinem Besitz. Scheinbar fährt der Regisseur den Wagen heute nicht mehr, da er immer erkannt wurde. Kein Wunder, denn der quietschgelbe Chevrolet ist auch nicht wirklich unauffällig.

2. Wie Tarantino auf den Namen von "Death Proof - Todsicher" gekommen ist

Im Interview mit Uncut erklärte Tarantino, wie er auf den Namen des Films "Death Proof - Todsicher" gekommen ist. Auch diese Geschichte hat etwas mit Tarantinos Leidenschaft für Autos zu tun. Der Regisseur erzählte dem Schauspieler Sean Penn in einer Bar von seinem neuen Auto, woraufhin Penn ihm erzählte, dass man Autos zu sogenannten "Stunt-Professionals" bringen kann, die es dann todsicher machen. Das Wort ist Tarantino im Kopf hängen geblieben, also nannte er seinen Film über Autorennen danach.

3. Die Auseinandersetzung mit Lawrence Tierney

Foto: IMAGO / Everett Collection, Lawrence Tierney in "Reservoir Dogs"

Gegenüber dem Guardian hat sich Tarantino bezüglich einer Auseinandersetzung am Set des Films "Reservoir Dogs - Wilde Hunde" geäußert. Laut Tarantino war die Stimmung am Set angespannt, da sich keiner gut mit Schauspieler Lawrence Tierney (Joe Cabott) verstand. Er geht sogar so weit, zu sagen, dass Tierney sich wie ein Wahnsinniger verhalten habe, der hätte sediert werden müssen. In den letzten 20 Minuten der ersten Drehwoche ist die Situation so ausgeartet, dass der Regisseur und sein Schauspieler in einen Faustkampf geraten sind. "Ich habe ihn danach gefeuert und das ganze Set hat mir applaudiert. Dabei dachte ich: Ok, das war's jetzt. Dahin geht meine Chance als Regisseur, nach nur einer Woche."

Scheinbar ist nochmal alles gut gegangen, denn "Reservoir Dogs - Wilde Hunde" sollte Tarantinos Kino-Debüt werden.

4. Tarantinos eigentliches Debüt

Obwohl "Reservoir Dogs - Wilde Hunde" als Tarantinos Kino-Debüt gesehen wird, war das nicht sein erster Film, denn fünf Jahre vorher erschien "My Best Friend's Birthday". Den Kurzfilm betrachtet Quentin Tarantino als seine Filmschule. Als er vom Far Out Magazine gefragt wurde, wo er Filme machen gelernt hat, führt er sein ganzes Können auf seinen ersten Film zurück. Laut eigener Aussage hält er den Film für alles andere als gut und war regelrecht enttäuscht über seine Leistung nach Release des Films, aber danach wusste er, wie man einen guten Film macht: "Man muss nicht direkt wissen, wie man einen guten Film macht.  Wenn du das Kino von ganzem Herzen und mit genug Leidenschaft liebst, dann kannst du gar nicht anders, als einen guten Film produzieren." Übrigens verzichtete Tarantino nicht nur auf die Filmschule, sondern brach mit 15 Jahren auch die High School ab.

5. In "Kill Bill" wollte Tarantino selbst Pai Mei spielen

Foto: IMAGO / Ronald Grant, Pai Mei in "Kill Bill"
Tarantino gehört zu den Regisseuren, die sich selbst gerne als Easter Egg in ihren Filmen verstecken. In "Pulp Fiction" spielt er die Rolle des Jimmy Dimmick. Dieser ist ein Freund von einem der Hauptcharaktere und hilft ihnen, einen Mord zu vertuschen. In "Kill Bill" tritt der Regisseur nur im Hintergrund auf, dabei wollte er eigentlich eine größere Rolle übernehmen. Er hatte vor, den Kampflehrer Pai Mei zu spielen, der später von Chia-Hui Liu übernommen wurde. Gegenüber IGN erklärt er, dass ihm die Regie des Zweiteilers einfach zu viel abverlangte, um auch noch so eine wichtige Rolle zu spielen.

6. Der Grund für den Schreibfehler in "Inglourious Basterds"

"Inglourious Basterds" ist einer von Tarantinos bekanntesten Filmen. Vielen Fans sind bereits die Schreibfehler im Filmtitel aufgefallen und diese sind scheinbar nicht aus Versehen entstanden. Die Titelidee kommt von einem italienischen Kriegsfilm, allerdings wurde dort der Titel richtig geschrieben. Tarantino mag anscheinend Geheimnistuerei, denn auf dem Filmfestival in Cannes verkündete er, dass er niemals verraten wird, warum er sich entschlossen hat, die Schreibfehler einzubauen.

7. Auseinandersetzung mit Robert De Niro

Foto: IMAGO / United Archives, Robert De Niro in "Jackie Brown"

Die Auseinandersetzung mit Lawrence Tierney war scheinbar keine einmalige Sache, denn während des Drehs von "Jackie Brown" fünf Jahre später geriet der Filmemacher in einen Streit mit Star-Schauspieler Robert De Niro. Wie in einem geleakten Transkript eines Telefonats zwischen Tarantino und dem umstrittenen Film-Mogul Harvey Weinstein zu entnehmen ist, regte sich Tarantino über De Niros Diva-Allüren auf. Weinstein musste den Regisseur übers Telefon beruhigen.

8. Das Buch zu "Once Upon a Time in Hollywood" hat fünf Jahre gedauert

Ursprünglich war "Once Upon a Time in Hollywood" als Roman geplant. Der Regisseur hat fünf Jahre daran geschrieben, bis er auf die Idee gekommen ist, das Manuskript in ein Drehbuch zu verwandeln. Später kam auch ein Buch zum Film raus, was allerdings nicht die originale Version beinhaltet. Dennoch betrachtet Tarantino den Film als eines seiner persönlichsten Werke.

9. Eigene Zigarettenmarke als Easter Egg

Foto: IMAGO / Cinema Publishers Collection, "Pulp Fiction"
Dass Tarantinos Filme im selben Universum spielen, lässt sich durch die Easter Eggs vermuten, die er in seine Werke einbaut. Eines der bekanntesten ist eine eigene Zigarettenmarke, die nur in Tarantino-Filmen vorkommt: die Red Apple Cigarettes. Sie sind in "Kill Bill", "Pulp Fiction" und in "Once Upon a Time in Hollywood" zu finden.

10. Tarantinos letzter Film

Im Herbst 2023 sollten die Dreharbeiten für Tarantinos Film "The Movie Critic" starten. Dieser sollte auch sein letzter Film werden. Im April 2024 wurde allerdings bekannt, dass Tarantino das Drehbuch auf Eis gelegt haben soll. Nach aktuellem Stand ist noch nicht bekannt, wie es mit dem letzten Film des begnadeten Regisseurs weitergeht, oder ob seine Karriere mit "Once Upon a Time in Hollywood" ihr Ende finden wird.