Am 27. März 2022 kommt die Crème de la Crème Hollywoods im Dolby Theatre in Los Angeles zusammen, um die besten Filme des Jahres zu feiern und mit dem Oscar zu ehren. Zum 94. Mal findet die Verleihung der Academy Awards statt. Und wie jedes Jahr sind zahlreiche Filme, Schauspieler*innen und andere Filmschaffende nominiert.

Leider werden die meisten von ihnen aber leer ausgehen, wenn es heißt "And the Oscar goes to..." Dabei  kann man nur hoffen, dass keinem von ihnen der begehrte Goldjunge so oft durch die Lappen geht, wie diesen zehn Pechvögeln.

Johnny Depp

Johnny Depp schenkte uns nicht nur ikonische Filmfiguren wie Edward mit den Scherenhänden oder den Piraten Captain Jack Sparrow. Der Schauspieler war Anfang der 2000er mit Blockbustern wie "Fluch der Karibik" und subtilen Dramen wie "Wenn Träume fliegen lernen" schlichtweg der unangefochtene König von Hollywood. Zwar geriet der Schauspieler in den letzten Jahren eher durch finanzielle Flops und private Probleme in die Schlagzeilen. Doch an seinem Talent besteht bis heute kein Zweifel. Da ist es schon sehr überraschend, dass Depp bisher "nur" für drei Oscars nominiert war und keinen davon bekam.

Tom Cruise

Auch mit 58 Jahren zählt Tom Cruise mit den smarten "Mission: Impossible"-Filmen zu den größten Action-Stars der Gegenwart. Eine Kletterpartie am Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, und eine wilde Verfolgungsjagd mit einem Helikopter sind nur einige der irren Stunts, die der Schauspieler in der Action-Reihe selbst durchführte. Doch Cruise kann auch anders: Speziell am Anfang seiner Karriere begeisterte er mit Rollen als versehrter Kriegsveteran in "Geboren am 4. Juli" oder als Sportmanager in der Dramedy "Jerry Maguire". Für beide Darstellungen wurde Cruise für den Oscar nominiert, ging aber leer aus. So auch beim dritten Versuch mit "Magnolia". Eine weitere Nominierung gab's seither nicht – was bei der Wandlungsfähigkeit überrascht.

Amy Adams

Amy Adams gehört ohne Zweifel zu den populärsten und besten Schauspielerinnen der Gegenwart. Ob in Blockbustern wie "Justice League", smarten Sci-Fi-Dramen wie "Arrival" oder anspruchsvollen Biopics wie "Vice" – sie weiß in jedem Genre und jeder Rolle zu überzeugen. Und der Oscar-Jury fällt das auch immer wieder auf, wie ihre sechs Nominierungen für die begehrte Trophäe zeigen. Gewinnen konnte Adams bisher aber keinen Goldjungen. Vielleicht trösten ja ihre zwei Golden Globes darüber hinweg.

Harrison Ford

Mit Rollen wie dem Archäologen Indiana Jones und dem Weltraumschmuggler Han Solo schrieb Harrison Ford Ende der 1970er und Anfang der 1980er Filmgeschichte. Seitdem konnte er sich auch mit Filmen wie dem Sci-Fi-Meisterwerk "Blade Runner", dem Psycho-Thriller "Mosquito Coast" und dem Drama "In Sachen Henry" als erfolgreicher Charakterdarsteller etablieren. Bei dieser Vielseitigkeit überrascht es sehr, dass Harrison Ford bisher nur einmal für den Oscar nominiert war. Und zwar für das Krimi-Drama "Der einzige Zeuge".

Bill Murray

Seit den 1980er-Jahren zählt Bill Murray ohne Frage zu den beliebtesten Schauspielern Hollywoods. Was wenig überraschend ist, wenn man so ikonische Komödien wie "Ghostbusters", "Und täglich grüßt das Murmeltier" und "Zombieland" in seiner Filmografie hat. Doch das Comedy-Genie kann auch anders: In "Lost in Translastion" glänzte Murray an der Seite von Scarlett Johansson als ein in die Jahren gekommener Schauspieler, der nicht mehr viel Spaß im Leben zu haben scheint. Für die wunderbare Darstellung bekam der Schauspieler seine bisher einzige Oscarnominierung.

Glenn Close

Seit Anfang der 1980er zählt Glenn Close zu den profiliertesten Charakterdarstellerinnen Hollywoods. Doch einen Oscar hat die Meistermimin nie bekommen. Bis 2020 gingen unfassbare sieben Nominierungen auf ihr Konto. 2021 dachten viele dann, dass es jetzt endlich soweit ist. Doch auch ihre fantastische Darstellung in "Hillbilly Ellegie" brachte ihr nicht das erhoffte Oscargold.

Alfred Hitchcock

Geht es um die besten Regisseure aller Zeiten, fällt sein Name immer als einer der ersten: Alfred Hitchcock (1899-1980). Er hat mit Filmen wie "Psycho", "Vertigo", "Der unsichtbare Drite" und "Das Fenster zum Hof" zahlreiche Klassiker erschaffen und die Filmwelt geprägt wie kaum ein anderer Regisseur. Und dennoch ging Hitchcock bei den Academy Awards trotz sechs Nominierungen leer aus. 1968 erhielt er zwar mit dem Irving G. Thalberg Memorial Award eine Art Spezialoscar, mit dem besonders kreative Filmproduzenten ausgezeichnet werden. Doch mehr als ein Trostpreis kann das für ihn auch nicht gewesen sein. Zu seiner Oscarpleite kommentierte Hitchcok selbst einst nur: "Immer nur Brautjungfer, aber nie die Braut."

Peter O'Toole

Sein Filmdebüt "Lawrence von Arabien" gilt bis heute als einer der besten Filme aller Zeiten. Und obwohl Peter O'Toole (1932-2013) wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit mit diesem Klassiker in Verbindung gebracht werden wird, hat er sich auch danach als einer der vielseitigsten Schauspieler Hollywoods einen Namen gemacht. Acht Oscarnominierungen brachte ihm sein Talent ein. Für einen Sieg hat es allerdings nie gereicht. Doch selbst als es hieß, O'Toole bekommt 2003 den Ehrenoscar für sein Lebenswerk, wollte der Ire nicht aufgeben. Er sei "noch im Spiel", soll er der Academy in einem Brief haben. Erst seine Kinder überzeugten O'Toole, den Preis anzunehmen.

Richard Burton

Von den 1950er- bis weit in die 1970er-Jahre galt Richard Burton (1925-1984) als einer der größten Hollywood-Stars. Egal ob Monumentalfilme wie "Das Gewand" oder kleine Dramen wie "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" – der walisische Schauspieler überzeugte in jedem Genre Kritiker und Publikum zugleich. Abseits der Kinoleinwand sorgte zudem seine skandalträchtige Ehe mit Elizabeth Taylor (1932-2011), die er beim Dreh von "Cleopatra" kennenlernet für Furore. Und trotz seines großartigen Talents und sieben Oscarnominierungen bekam die Hollywood-Legende nie einen Academy Award.

Deborah Kerr

Bevor sie sich Ende der 1960er praktisch aus dem Filmgeschäft zurückzog, zählte Deborah Kerr (1921-2007) mit Filmen wie "Quo Vadis?" und "Verdammt in alle Ewigkeit" zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen Hollywoods. Trotz ihrer vergleichsweise kurzen Karriere wurde die Britin für unglaubliche sieben Mal für den Oscar nominiert. Ein Sieg war Kerr aber leider nie vergönnt. Zum Glück bekam die 1994 wenigstens den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk, den sie – bereits schwer an Parkinson erkrankt – persönlich entgegennahm.