Nirgendwo auf der Welt wird mit Filmen so viel Geld eingenommen wie in Hollywood und nirgendwo sonst wird auch ebenso viel wieder für den nächsten Blockbuster ausgegeben. Dabei werden gefühlt ständig irgendwelche neuen Rekorde gebrochen, während oft genug auch Vorhaben komplett an ihren Ambitionen scheitern.

Produktionsbudgets im US-Mainstreamkino belaufen sich heutzutage mit schöner Regelmäßigkeit auf mehrere 100 Millionen Dollar. Und wer das Publikum anziehen und begeistern möchte, braucht neben atemberaubenden Effekten und einer spannenden Geschichte vor allem eines – Stars. Ob sie nun Tom Cruise oder Julia Roberts heißen, in der absoluten Champions League der Traumfabrik werden exorbitant hohe Gagen verhandelt. Auf der Webseite Casumo.com wurde jetzt aufgeschlüsselt, welche Stars eigentlich am meisten und am wenigstens verdienen. Allerdings mit einem einzigartigen Dreh: Dargestellt wird nämlich, was die versammelte Prominenz pro gesprochenem Wort verdient.

Zuallererst muss aber noch der Hinweis erfolgen, dass die Informationen in der Liste mit Vorsicht genossen werden sollten und womöglich weder umfassend noch allzu akkurat sind. Die angewandte Methodik wird wie folgt beschrieben: Bei der Filmdatenbank IMDb habe man die Profile der bekanntesten Schauspieler nach Informationen zu ihren Gagen durchforstet. Sofern vorhanden, habe man dann die entsprechenden Stars in Drehbuch-Datenbanken gesucht und so die Ergebnisse zueinander ins Verhältnis gesetzt. Dabei musste es pro Darsteller mindestens drei übereinstimmende Einträge in beiden Kategorien (Gagen-Infos und Drehbücher) geben, um in diese Liste aufgenommen zu werden.

Heißt also: Wenn entsprechende Einträge fehlten, konnten die Stars nicht berücksichtigt werden. Das könnte auch das Fehlen von Leuten wie Dwayne Johnson oder Scarlett Johansson erklären, die gemeinhin zu den bekanntesten und erfolgreichsten Schauspielern der Zunft gehören und die bei ausreichender Datenlage sehr wahrscheinlich auch in dieser Auflistung dabei wären.

Topverdiener Tom Cruise

Trotzdem ist es sehr unterhaltsam, die immensen Gehälter auf Wörter heruntergebrochen zu sehen. Und wenn man die bisherigen Verdienste den Wörtern in den Drehbüchern gegenüberstellt, dann hat niemand mehr verdient als Tom Cruise. Über den Verlauf seiner (untersuchten) Karriere hinweg hat er im Durchschnitt stolze 7091 US-Dollar pro Wort in seinen Filmen verdient. In nur zehn Sekunden kommt er so auf schwindelerregende 205.639 Dollar!

Auf den hinteren Rängen finden sich mit einigem Abstand viele weitere illustre Namen wie Johnny Depp (4877 Dollar auf Rang 3) oder Leonardo DiCaprio (4326 Dollar auf Rang 5). Kurt Russell auf Platz 2 mit 5682 Dollar pro Wort überrascht hingegen ein wenig: Verglichen mit vielen anderen hat die Anzahl an großen Kinohauptrollen in den vergangenen Jahren stark abgenommen und auch Bruce Willis (4080 Dollar auf Rang 6) zehrt wohl von Erfolgen, die an sich schon ein Weilchen zurückliegen.

Bei den Frauen hat Cameron Diaz mit 4637 Dollar die Nase vorn. Auf den hinteren Plätzen folgen so großartige Schauspielerinnen wie Jodie Foster (3265 Dollar für Platz 3), Julia Roberts (2415 Dollar, Platz 4) oder Nicole Kidman (2308 Dollar für Rang 6). Interessant ist Jennifer Lawrence auf Platz 8 mit 1869 Dollar pro Wort. Sie ist in dieser Kategorie die mit Abstand jüngste Darstellerin mit der entsprechend kürzesten Karriere und trotzdem hat sie sich bereits in der Top-10 platziert. Das zeigt, wie sie in kurzer Zeit zum absoluten Megastar wurde mit entsprechend guten Gagen.

Lukrativste Rollen: Kurt Russell hängt alle ab

Wer hat eigentlich das meiste Geld pro Wort für nur eine einzige Rolle verdient? Auch das wurde untersucht und in diesem Punkt lässt Kurt Russell sogar Tom Cruise alt aussehen: 36.855 US-Dollar verdiente er pro Wort beim Film "Soldier". 15 Millionen Dollar bekam er damals insgesamt für die 407 Wörter in dem Actionkracher. Tom Cruise und Johnny Depp konnten sich dafür in der Top-10 dieser Kategorie gleich doppelt platzieren. Liam Neeson auf Platz 2 ist aber eine besondere Erwähnung wert: Der bekam für "Kampf der Titanen" "nur" 5 Millionen Dollar – musste aber auch nur läppische 142 Wörter sprechen. Das ergibt dann ein Pro-Wort-Einkommen von 35.211 Dollar.

Auch bei den Frauen gibt es Wiederholungstäterinnen: Ganz vorne dabei ist Julia Roberts, die sich gleich die ersten zwei Plätze gesichert hat und für "Ocean's Eleven" 14.599 Dollar pro Wort verdient hat. Cameron Diaz ist sogar ganze dreimal in der Top-10 vertreten, wobei ihr Spitzenverdienst bei 8273 Dollar für "Bad Teacher" liegt. Mit 5077 Wörtern hatte sie dabei am meisten Text zu sprechen. Am "schweigsamsten" war übrigens ebenfalls Julia Roberts in "Ocean's Twelve" mit 406 Wörtern und einem Einkommen von 12.315 Dollar pro Wort.

Die am wenigsten einträglichen Rollen: Ben Affleck verliert

Doch wo es Gewinner gibt, muss es zwangsläufig auch Verlierer geben und in der Hinsicht ist Ben Affleck alleiniger Spitzenreiter: Für seinen Film "Chasing Amy" musste er insgesamt 5159 Wörter aufsagen und bekam dabei lediglich 7000 Dollar – das macht dann einen Durchschnitt von nur 1,40 Dollar pro Wort. Dass man mit seinem Film in die Geschichtsbücher eingeht, weiß man leider vorher nicht und so finden sich auf den hinteren Plätzen Stars wie Robert De Niro, Dustin Hoffman oder Sylvester Stallone, die für Klassiker wie "Taxi Driver", "Die Reifeprüfung" oder "Rocky" vergleichsweise nur ein kleines Taschengeld bekommen haben. Mit Johnny Depp und Tom Cruise finden sich aber auch zwei Stars ein, die zugleich zu den Spitzenverdienern gehören.

Nicole Kidman führt indes die Frauen im Wenigverdienen an: Für "Margot und die Hochzeit" bekam auch sie nur 1,40 Dollar pro Wort. Besonders "fleißig" waren in der Hinsicht übrigens die Hollywood-Legenden Faye Dunaway und Meryl Streep – beide machen nämlich die letzten (und damit "besten") vier Plätze in der Top-10 untereinander aus, wobei Streep auf Platz 9 und 10 gelandet ist. Scheint so, als ließen sich die vielen Oscarnominierungen nicht besonders gut in Geld verwandeln.