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"The Irishman", "True Grit" & Co.: Die größten Oscar-Verliererfilme

Oscar-Verliererfilme
"The Irishman" und "True Grit" gingen trotz vieler Nominierungen bei den Oscars leer aus. Netflix / Paramount Pictures Germany | Montage: TVSPIELFILM.de

Am 27. März 2022 werden in Los Angeles zum 94. Mal die Oscars vergeben. Und wie jedes Jahr wird es bei den Academy Awards wieder Gewinner und Verlierer geben. Doch wir wünschen keinem der Nominierten, dass sie so sehr abstinken wie diese Filme.

Am 27. März 2022 ist es wieder soweit: Die großen Namen Hollywoods kommen im Dolby Theatre in Los Angeles zusammen, um die besten Filme des Jahres zu feiern und mit dem Oscar auszuzeichnen. Und wie jedes Jahr wird es auch bei der 94. Verleihung der Academy Awards glückliche Sieger und enttäuschte Verlierer geben, wenn es heißt: "And the Oscar goes to..."

Mit 12 Nominierungen (u.a. Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller) geht dieses Jahr der Netflix-Western "The Power of the Dog" als großer Favorit ins Rennen, dicht gefolgt vom Sci-Fi-Epos "Dune" mit zehn Niminierungen (u.a. Bester Film, Beste Kamera, Beste Filmmusik). Beide werden bestimmt den ein oder anderen Goldjungen einheimsen. Andere Filmen mit einer ähnlichen Anzahl an Nominierungen hatten da in der Vergangenheit deutlich weniger Glück, wie diese Oscar-Nieten hier zeigen.

 

Die Farbe Lila

Seit Jahrzehnten ist Steven Spielberg Dauergast bei den Oscars. Bei spektakulären 19 Nominierungen konnte die Regielegende den Preis bisher dreimal gewinnen. Zwei gab's für das Holocaust-Drama "Schindlers Liste" (Regie, Film) und einen für den Antikriegsfilm "Der Soldat James Ryan" (Regie). Zuvor sah es aber lange Zeit so aus, als würde ein Oscar-Fluch Spielberg umgeben, weil er immer leer ausging. Vor allem die Verleihung im Jahr 1986 bleibt einem im Gedächtnis: Da war Spielbergs Drama "Die Farbe Lila", dessen Buchvorlge Jahre zuvor sogar den Pulitzerpreis gewann, mit elf Oscarnominierungen eine der großen Favoriten. Am Ende ging der Film aber in jeder Kategorie leer aus. Mit sieben Oscars heimste die epische Liebesschmonzette "Jenseits von Afrika" in diesem Jahr die meisten Trophäen ein.

Am Wendepunkt

Platz 1 der großen Oscar-Verliererfilme teilt sich "Die Farbe Lila" aber noch mit einem anderen Film. Denn auch "Am Wendepunkt" erleidete das gleiche Schicksal. Bei der Oscarverleihung 1978 ging das Ballett-Drama ebenfalls mit elf Nominierungen an den Start und war für viele eigentlich der Sieger des Abends. Doch dann kam alles anders: "Krieg der Sterne", "Der Stadtneurotiker" und der andere Favorit "Julia" schnappten mit je sechs, vier und drei Siegen "Am Wendepunkt" alle Goldjungen weg.

Gangs of New York

Viel Glück oder gar Erfolg war Martin Scorsese bei den Oscars lange Zeit nicht vergönnt. Erst 2007 bekam die Regielegende nach sechs Nominierungen den begehrten Goldjungen für "Departed". Mit drei weiteren Trophäen (u.a. für "Bester Film") ist der Gangster-Thriller zumindest in puncto Oscars Scorseses erfolgreichster Film. Nach der Schlappe mit "Gangs of New York" war das auch nötig. Denn das aufwendige Historiendrama ging mit zehn Nominierungen als großer Favorit ins Oscar-Rennen, konnte aber in keiner Kategorie einen Sieg einfahren. Die meisten Goldjungen gingen bei dieser Verleihung an das Musical "Chicago", das mit sechs Academy Awards ausgezeichnet wurde.

American Hustle

Nachdem David O. Russell die Oscarjury mit dem Sport-Drama "The Fighter" und der Tragikomödie "Silver Linings" auf sich aufmerksam gemacht hatte, war vielen klar: Für seinen nächsten Film bekommt er bestimmt eine der begehrten Trophäen. Aber falsch gedacht! "American Hustle" wurde bei der Verleihung der Academy Awards 2014 zwar für zehn Oscars nominiert, bekam jedoch keinen einzigen. Abräumer in dem Jahr wurde hingegen das Weltraum-Abenteuer "Gravity", das sieben Goldjungen bekam.

The Irishman

Martin Scorseses Oscar-Pech setzte sich auch nach dem Erfolg von "Departed" weiter fort. Sein vierstündiges Gangster-Epos "The Irishman" wurde bei der Oscarverleihung 2020 wie schon "Gangs of New York" für spektakuläre zehn Academy Awards nominiert und war damit einer der großen Favoriten des Abends. Doch die Geschichte wiederholte sich. Und "The Irishman" ging leer aus. Sieger des Abends wurde dagegen "Parasite", der mit vier Statuen die meisten Oscars dieser Verleihung mit nach Hause nehmen konnte.

True Grit

2008 durften sich Joel und Ethan Coen noch freuen: Ihr packender Neo-Western "No Country For Old Men" wurde mit vier Oscars ausgezeichnet und war damit der Sieger des Abends. Zwei davon (Regie, Film) gingen sogar an die beiden Brüder. Diesen Erfolg konnten sie drei Jahre später aber leider nicht fortsetzen. Denn da ging ihr Spätwestern "True Grit" trotz 10 Oscarnominierungen leer aus. Mit jeweils vier Auszeichnungen holten sich in diesem Jahr "The King's Speech" und "Inception" die meisten Trophäen.

Die kleinen Füchse

Die Oscarverleihung im Jahr 1942 war im Nachhinein eine seltsame Veranstaltung. Nicht nur ging das viel gefeierte Drama "Die kleinen Füchse" trotz neun Nominierungen und großen prophezeiten Gewinnerchancen leer aus. Auch "Citizen Kane", der für die meisten Kritiker als einer der besten Filme aller Zeiten gilt, legte bei neun Nominierungen und einem Sieg für das Drehbuch eine sehr magere Bilanz hin. Bis heute ist es unvorstellbar, dass gerade ein Film wie "Schlagende Wetter" bei dieser Konkurrenz fünf Oscars gewinnen konnte.

Glut unter der Asche

Bei der Oscarverleihung 1958 waren die beiden Dramen "Sayonara" und "Glut unter der Asche" mit zehn und neun Nominierungen die großen Favoriten. Doch die starke Konkurrenz in Form des Abenteuerfilms "Die Brücke am Kwai" schnappte ihnen die begehrten Trophäen vor der Nase weg und wurde mit sieben Siegen zum Gewinner des Abends. "Sayonara" konnte sich wenigstens noch vier Oscars sichern. "Glut unter der Asche" ging hingegen leer aus.