In den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren zählte Brendan Fraser mit Filmen wie "George – Der aus dem Dschungel kam", "Die Mumie", "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" und "Tintenherz" zu den ganz großen Stars in Hollywood. Doch nach den vielen Erfolgen kam die Karriere des US-amerikanisch-kanadischen Schauspielers plötzlich ins Stocken. So war Fraser in immer weniger größeren Produktionen zu sehen.
Gründe dafür gab es reichlich: So hatte der Schauspieler lange mit seinen vielen Stunt-Verletzungen zu kämpfen. Zudem haben ihn seine Scheidung von Schauspielkollegin Afton Smith, der Tod seiner Mutter, Schulden sowie sexuelle Übergriffe durch Ex-Golden-Globe-Präsident Philip Berk (der bestreitet die Vorwürfe) gegenüber ihm in eine schwere Depression getrieben.
Nun scheint es für Brendan Fraser aber langsam wieder bergauf zu gehen. So war er in den letzten Jahren in den gefeierten Serien "The Affair" und "Doom Patrol" zu sehen. Und mit "Killers of the Flower Moon" von Regie-Legende Martin Scorsese, dem DC-Kracher "Batgirl" und der starbesetzten Komödie "Brothers" hat er für die nächsten Jahre einige größere Projekte am Start.
Sein großes Comeback kam jetzt – und zwar mit dem Drama "The Whale", das im September bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt wurde.
Brendan Fraser: Bekommt er für "The Whale" einen Oscar?
In dem neuen Film von Darren Aronofsky übernimmt Fraser zum ersten Mal seit Jahren wieder die Hauptrolle in einer Produktion. Er spielt darin den 300 Kilogramm schweren Charlie, der versucht, sich wieder seiner 17-jährigen Tochter Ellie ("Stranger Tings"-Star Sadie Sink) anzunähern. Die beiden haben sich voneinander entfremdet, nachdem er seine Familie wegen seines Liebhabers verlassen hatte. Als dieser starb, begann Charlie aus Trauer zwanghaft zu essen, wodurch er extrem zunahm.
Bereits vor Bekanntgabe seiner Premiere gilt "The Whale" laut einigen Kritikern als eines der großen Kino-Highlights des Jahren. Viele malen Fraser zudem großen Chancen aus, bei der Oscarverleihung 2023 mit der Trophäe als Bester Hauptdarsteller geehrt zu werden. Tritt das ein, dürfte das seiner Karriere einen ordentlichen Schub verpassen.
Brendan Frasers Comeback als voller Erfolg
Und unwahrscheinlich ist der Oscar-Sieg nicht. Frasers Verwandlung ist unglaublich. Auf den ersten Bildern von "The Whale" (s. unten) ist er kaum wiederzuerkennen. Fraser selbst sagte über seinen neuen Film im Gespräch mit Unilad: "Es wird wie etwas sein, das man noch nie zuvor gesehen hast. Das ist wirklich alles, was ich sagen kann … Die Garderobe und das Kostüm waren umfangreich, nahtlos und umständlich. Das ist sicherlich weit entfernt von allem, was ich je gemacht habe, aber um nicht schüchtern zu sein … Ich weiß, dass es einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird."
Die Rolle als 300-Kilo-Mann konnte in Venedig voll überzeugen. Die Gäste ehrten den Schauspieler am Ende der Vorführung mit Standing-Ovations. Ganze sechs Minuten wollte der Applaus nicht mehr abebben. Das Comeback scheint Fraser damit geglückt zu sein.