Brendan Fraser zählt zu jenen Hollywood-Stars, deren Bild jeder kennt – selbst wenn einem der Name nicht gleich auf der Zunge liegen sollte. Er zählt zur A-Prominenz im Filmgeschäft und ist in den vergangenen zehn Jahren zugleich irgendwie aus dem Fokus geraten. Das dürfte sich jetzt ändern.
Wie wurde Brendan Fraser berühmt, was hat ihn lange unsichtbar gemacht und vor allem: Wo feiert er nun sein Comeback?
Brendan Fraser: Diese Filme machten ihn zum Kultstar
Brendan Fraser ist seit dem Beginn der 1990er Jahre auf der Leinwand präsent. Weltweit bekannt wurde er zum Ende dieses Jahrzehnts (und zugleich Jahrhunderts) mit Blockbustern wie "George – Der aus dem Dschungel kam" und vor allem mit seiner Paraderolle als Rick O'Connell in "Die Mumie", einer Neuverfilmung des Horror-Klassikers von 1932.
Schon 2001 gibt es mit "Die Mumie kehrt zurück" eine Fortsetzung des Blockbusters. Kein Wunder, hatte der erste Teil zuvor doch weltweit mehr als 400 Millionen Dollar eingespielt, was Teil 2 trotz gemischter Kritiken sogar noch leicht übertreffen sollte. Ein Welterfolg! Diese Filme wollte man sehen, Brendan Fraser wollte man sehen. Und das Kunststück des Erfolgs gelingt 2008 mit "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" sogar noch ein drittes Mal.
Aber Fraser ist nicht nur der "Mumien"-Star. Er brilliert 2008 auch in "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" und in der Verfilmung von Cornelia Funkes Roman "Tintenherz". Doch in den folgenden Jahren wird es eher still um den Hollywood-Star. Er hört nicht auf, tritt regelmäßig in TV-Serien auf. Doch die ganz großen Titel sind nicht mehr dabei. Was war passiert?
Auszeit vom großen Filmgeschäft
Fraser selbst hat in einem in vielen Online-Medien zitiertem Interview mit "GQ" mehrere Gründe benannt, warum die Karriere ins Stocken geriet. Die wohl wichtigste Ursache: körperliche Probleme nach vielen Stunt-Verletzungen. Beim dritten Teil von der "Mumie" habe ihn nur noch Klebeband zusammen- und Eis aufrechterhalten, sagt er selbst.
Sehr private Gründe kommen hinzu. Seine Scheidung zum Beispiel oder auch einfach nur die Tatsache, dass er Zeit mit seinen Söhnen verbringen wollte. Und schließlich sei da auch noch ein Vorfall aus dem Jahr 2003, der ihn depressiv gemacht habe: Fraser beklagt, Ex-Golden-Globe-Präsident Philip Berk sei sexuell übergriffig geworden, wobei Berk dem widerspricht.
Bei Fan-Moment ringt er mit den Tränen
Brendan Fraser ist ein Sympathieträger und, wie TikTokerin Lindley Key in einem Gespräch mit dem Schauspieler anmerkt, "ein großer Teil unserer Kindheit". Seine Filme würden bis heute von vielen Menschen geliebt, die ihn "glücklich und wieder an der Arbeit" sehen wollten. "Es gibt so viele Menschen da draußen, die dich lieben", gab Lindley dem Filmstar im Talk auf TikTok mit auf den Weg. "Wir feuern dich an und können es kaum erwarten zu sehen, was du als Nächstes machst." Fraser zeigte sich nach so viel Lob verlegen, spielte ein wenig an seinem Cowboyhut, trank einen Schluck Wasser und reagierte schließlich die Tränen unterdrückend mit einem "Shucks, ma'am!" (auf Deutsch: "Ach, Quatsch"). Wie zum Beweis für die Worte von Lindley Key wurde das Video mit hunderttausenden Likes honoriert.
Großes Comeback und Oscar-Favorit
Tatsächlich standen die Chancen selten besser, Brendan Fraser demnächst wieder auf der Leinwand zu sehen. Auf TikTok hat der Star schon mal verraten, dass er für den neuen Film "Killers of the Flower Moon" von Martin Scorsese gebucht ist, wo er an der Seite von Leonardo DiCaprio und Robert De Niro spielen wird. Der Film dürfte noch in diesem Jahr in die Kinos kommen.
Zudem feierte er bei den Filmfestspielen in Venedig sein Comeback in "The Whale". Er verkörpert einen 300-Kilo-schweren Mann, der sehr zurückgezogen lebt und mit Depressionen zu kämpfen hat. Bei der Premiere sorgte sein Auftritt für Standing-Ovations und sechs Minuten Applaus. Jetzt gilt er bereits als Oscar-Favorit für die neue Rolle. Damit ist ihm nach vielen Jahren das Comeback gelungen.