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"Die Hölle hautnah miterleben": Deutsche Regie-Legende lästert über "Barbie"

"Barbie" wird vom Publikum gefeiert, und auch zahlreiche Stars der Filmbranche haben sich positiv zu Greta Gerwigs Film geäußert. Die Kritik von Werner Herzog fällt jedoch deutlich verhaltener aus.

Er ist der erfolgreichste Film des vergangenen Jahres: Rund 1,4 Milliarden US-Dollar spielte "Barbie" 2023 weltweit ein. Auch viele Filmstars outeten sich als große Fans von Greta Gerwigs Film. Werner Herzog zählt allerdings nicht dazu: "Bist du im 'Barbie'-Camp oder im 'Oppenheimer'-Camp?", fragte der britische Fernsehmoderator Piers Morgan den deutschen Filmemacher in seiner Talkshow "Uncensored".

Der 81-Jährige antwortete verhalten: "'Oppenheimer' habe ich bisher noch nicht gesehen, aber bei 'Barbie' habe ich es geschafft, die erste halbe Stunde anzuschauen", erklärte er und fuhr fort: "Ich wollte ihn sehen, weil ich neugierig war. Und ich habe immer noch keine Antwort, aber einen Verdacht: Könnte es sein, dass die Welt von Barbie die absolute Hölle ist? Für ein Kinoticket kann das Publikum die absolute Hölle wirklich hautnah miterleben."

Er könne noch kein endgültiges Urteil fällen, betonte der gebürtige Münchner weiter: "Gib mir die Gelegenheit, das Ganze zu anzuschauen." Piers Morgan hatte allerdings offensichtlich Freude an der verhaltenen Reaktion seines Gastes: "Erspare dir den Horror lieber", riet er: "Ich habe den ganzen Film schon gesehen und er ist die Hölle. Ich gehe komplett mit deinem Eindruck nach einer halben Stunde d'accord."

Nur ein Missverständnis? Werner Herzog schießt gegen "Barbie"

2019 Getty Images/Matthias Nareyek

Regisseur Werner Herzog.

Auf X (vormals Twitter) vermutete manch einer, die beiden könnten sich missverstanden haben: "Obwohl Herzog nicht weiter darauf eingegangen ist, glaube ich, dass Piers und Herzog zwei völlig unterschiedliche Dinge meinen", kommentierte ein User: "Piers hasst den Film und sagt, ihn zu sehen sei die Hölle. Während ich glaube, dass Herzog meint, Barbie zu sein und diese Welt sei die Hölle."

Für ein ähnliches Missverständnis hatte Star-Regisseur Oliver Stone vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt: "Ryan Gosling verschwendet seine Zeit, wenn er diesen Sch... für Geld macht", wurde er unter anderem vom US-amerikanischen Branchenblatt "Deadline" zitiert: "Er sollte ernstere Filme machen. Er sollte nicht Teil dieser Infantilisierung von Hollywood sein."

Auf X klärte Stone auf: Er habe diese Aussagen "Wochen, bevor der Film überhaupt herauskam", gemacht. Abgesehen vom Titel habe er "wenig bis gar nichts über das Projekt" gewusst. Im Juli jedoch sei er in der Lage gewesen, "Barbie" zu sehen, fährt der dreifache Oscar-Preisträger fort: Der Ansatz der Filmemacher sei ganz anders, als er es erwartet hätte: "Ich entschuldige mich für meine Unwissenheit", schrieb Stone.

Bei den Oscars ist "Barbie" in insgesamt acht Kategorien nominiert, unter anderem in der Königsdisziplin "Bester Film". Werner Herzog, einer großen Autorenfilmer des Neuen Deutschen Films, war zuletzt 2009 für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert ("Begegnungen am Ende der Welt").

 

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