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Zu Hitlers Machtergreifung: Kinos setzen Zeichen gegen Rechts mit aufwühlendem Film

Das letzte Mahl
Verleih

Am 30. Januar 2019 jährt sich die "Machtergreifung" durch Adolf Hitler und der NSDAP zum 86. Mal. Dies nehmen 130 Kinos zum Anlass, mit dem Film "Das letzte Mahl" ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.

Eigentlich starten neue Kinofilme ja an einem Donnerstag, doch für "Das letzte Mahl" machen 130 Kinos in ganz Deutschland heute, am 30. Januar 2019, eine Ausnahme.

Der Film von Regisseur Florian Frerichs erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Glickstein, die am Abend der Machtergreifung durch die Nazis in Deutschland zusammenkommt. Die Familie sitzt am Tisch und es entfachen sich Diskussionen, die sich auf ein ganzes Land übertragen lassen.

Der Sohn Michael (Patrick Mölleken) verkündet, dass er zur NSDAP will und so Teil des nationalsozialistischen Staates sein möchte. Seine ein Jahr ältere Schwester Leah (Mira Elisa Goeres) hingegen, beschließt nach Palästina auswandern zu wollen. Es entbrennt ein heftiger Streit in der Familie über politische Ansichten und die Frage nach der gemeinsamen Zukunft.

"Einer der radikalsten Einschnitte"

Vor 86 Jahren wurde Adolf Hitler durch Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt und damit beginnt die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland. "Der Tag der Machtergreifung war einer der radikalsten Einschnitte in die Geschichte des Landes", sagt der Regisseur über seinen Film. Für die jüdische Familie Glickstein, wie für alle anderen Juden, bricht damit eine Zeit der Repression und Vernichtung an. In "Das letzte Mahl" werden die Sorgen und Hoffnungen auf einer familiären Ebene geschildert. Eigentlich sollte nur der Geburtstag des Opas gefeiert werden, doch die politische Lage lässt keine Zeit zum Feiern.

130 Kinos in Deutschland zeigen am 30. Januar den Film, um auf die Bedrohungen neuer und alter rechter Gruppen aufmerksam zu machen und ziehen so die Verbindung zur Gegenwart. Das heutige Datum wurde dabei bewusst gewählt, so Frerichs: "Was uns an diesem Datum aber im Besonderen bewegt, ist die Tatsache, dass sich damals kaum jemand unter den Zeitgenossen ernsthaft hat vorstellen können, welche monströsen Konsequenzen die Machtübernahme Hitlers haben würde."

Die Aktion der Kinos zielt also auf die Parallelen zur heutigen politischen Lage in Deutschland ab, die sich zwar nicht direkt vergleichen lassen, aber gewisse Schlüsse durchaus zulassen.