"Westworld" hat ein schweres Erbe anzutreten. Immerhin gilt es für den US-Sender HBO, nach der erfolgreichsten (Fantasy)Serie des Jahrhunderts einen Nachfolger zu etablieren. Doch steht "Westworld" wirklich im Schatten von "Game of Thrones"? Oder ist es nicht vielmehr eine neue, gewagtere und deutlich ambitionierte Serie als das Mittelalter-Epos um den Eisernen Thron?

Klar ist: "Westworld" hat eine eigene, ultra-komplexe Welt etabliert, die es den Machern ermöglicht, mit Ideenfreude und Innovationsgeist Neues zu wagen. Bereits das Staffelfinale zeigte Ende 2016, wo es hingeht: Mehr Themenparks, mehr Figuren, mehr Verwirrungsspiele. Die zweite Staffel knüpft genau da an und unterfüttert mit ihren gelungenen Prequel-Episoden den Nährboden für wilde Diskussionen und faszinierende Gedankenspiele.

Wie sterben die Figuren in "Westworld"? Wer ist Mensch, wer Android? Welche Technologien haben die "Westworld"-Gestalter der Delos-Company installiert, um die Kontrolle zu wahren? Gibt es Verbindungen in die Außenwelt und wer zieht wirklich die Fäden? Welche Figuren sind anständig, welche sind frei nach Hobbes dem "Homo homini lupus est"-Prinzip verfallen? Welches Menschenbild vermittelt die Serie von Jonathan Nolan und Lisa Joy? Die Macher geben sich in ihren Interviews mal bedeutungsschwanger, mal vage, mal bewusst vielsagend. Feststeht nur: "Westworld" ist reich an philosophischem und ideengeschichtlichem Unterbau, überdurchschnittlich intelligent und dabei großartig inszeniert.

Ist "Westworld" eine verschachtelte, rätselhafte Reise ins Nirgendwo oder schlichtweg geniales Fernsehen? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Für uns Grund genug, intensiv mit der HBO-Serie ins Gericht zu gehen. Wir geben wöchentlich Antworten zu den dringendsten Fragen, bringen Licht ins Dunkel, gehen auf Fantheorien und Spekulationen ein. Wenn es in "Westworld" überhaupt so etwas wie eine "Wahrheit" gibt: Wir finden sie für euch!

Der "Westworld" Podcast