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TV-Kritik

Schmunzelmonster Simon

Wenn von tausend Witzen einer zündet, ist das deutsche Comedy.

COMEDYSTREET (Pro Sieben, Dienstag, 20.15 Uhr)
Simon Gosejohann hatte durchaus schon komische Momente in seinem Leben, aber die sind etwas her. Derzeit steht er bei Pro Sieben in Lohn und Brot. Das heißt neben den üblichen Auftritten in Chartshows (in Unterföhring die "100 nervigsten ..." genannt), nimmt er an garantiert jedem Stefan-Raab-Promi-Sport-Event teil und betreibt lächerliche Wettkämpfe bei "Simon vs. Elton", dem ultimativen Kleinjungen-Format im deutschen Fernsehen.
Da darf man eigentlich nicht zuviel erwarten, wenn er mit seiner "Comedystreet" wieder an den Start geht. Das Prinzip dieses Formats lautet, dass ein verkleideter Gosejohann Passanten in abstruse Situationen bringt, was im besten Fall für Schadenfreude beim Publikum und für jede Menge Fremdschämen sorgen soll. So etwas kann höchst vergnüglich bis bösartig sein, wie etwa Christian Ulmen in seinen Fake-Charakteren oder Sacha Baron Cohen als Borat, Bruno oder Ali G.
Die Verkleidungen des Pro-Sieben-Komödianten sind allerdings so offensichtlich, dass statt echtem Entsetzen nur ein Schmunzeln bei seinem Opfern festzustellen ist. Zudem ist es wieder nur dieser Sketch-Humor, wo - gefühlt - tausend Witze erzählt werden sollen in der Hoffnung, dass einer davon komisch ist.

Kai Rehländer