RESTAURANT SUCHT CHEF (RTLII, Montag, 20.15 Uhr)
Es gibt Abende, da sollte man den Fernseher auslassen, sich lieber in die Küche zurückziehen und was Leckeres kochen. Das ist bekömmlicher, als sich so manch schnell zusammengerührte Castingshow anzutun. Gestern war wieder so ein Abend: das Finale von "Restaurant sucht Chef" - TV-Fast-Food der halbgaren Sorte.
Die Aufgabe der drei Endrunden-Jungköche Oliver, Andreas und Lena: Jeder soll einen Tag lang ein Restaurant leiten, sich um Karte, Küche, Einkauf, Kunden und Kasse kümmern, dem Sieger winkt ein eigener Gourmettempel in München. So weit, so schön. Das Problem: Ein Besuch in der Dönerbude um die Ecke ist schmackhafter als dieses angestrengte TV-Wettkochen. RTLII serviert eine öde Konserve, statt einer knackigen Liveshow (wie es sich für ein Castingfinale gehört) gibts einen hektisch zusammengeschnippelten Bildsalat auf Dokusoap-Niveau.
Wir sehen zu, wie Tische gerückt, Einkaufswagen vollgepackt, Menükarten geschrieben werden, es wird schier endlos geplant und gequasselt, bis es endlich an Eingemachte geht und die Kandidaten am Herd stehen. Und was die drei Möchtegern-Sterneköche in Töpfen und Pfannen zaubern - für uns bleibts kalter Kaffee. Der TV-Zuschauer kann ja weder riechen noch schmecken, was schließlich auf den Teller kommt. Das dürfen sich dafür die Juroren und der Cheftester eines Gourmetführers schmecken lassen. Um anschließend gefühlte zwei Stunden lang über verschmorte Karotten, gelungene Ochsenbacken und umschäumte Jakobsmuscheln zu dozieren. Das ist nicht nur langweilig, es macht nicht mal Appetit.
Und die Nachwuchsköche selber? Sind leider keine Rampensäue à la Tim Mälzer, sondern präsentieren sich als vernuschelte Handwerker ohne Pep und Pathos. Das aufregendste Ereignis der brotlosen Brutzelei: Kandidat Andreas lässt beinahe die Enten im Ofen anbrennen. Liebe Leute aus der RTLII-Versuchsküche, so fade darf Fernsehen einfach nicht sein, wenns dem hochverehrten Publikum zum verdienten Feierabendbier schmecken soll.
Fazit eines misslungenen TV-Menüs: lieber selber gut kochen als schlecht fernsehen.
Der Vollständigkeit halber: Koch Oliver verließ die Küche als Sieger und darf nun in München eine Sushi-Lounge eröffnen. Möge ihm größerer Erfolg beschieden sein als dieser RTLII-Show.
Thomas Meins
Die Aufgabe der drei Endrunden-Jungköche Oliver, Andreas und Lena: Jeder soll einen Tag lang ein Restaurant leiten, sich um Karte, Küche, Einkauf, Kunden und Kasse kümmern, dem Sieger winkt ein eigener Gourmettempel in München. So weit, so schön. Das Problem: Ein Besuch in der Dönerbude um die Ecke ist schmackhafter als dieses angestrengte TV-Wettkochen. RTLII serviert eine öde Konserve, statt einer knackigen Liveshow (wie es sich für ein Castingfinale gehört) gibts einen hektisch zusammengeschnippelten Bildsalat auf Dokusoap-Niveau.
Wir sehen zu, wie Tische gerückt, Einkaufswagen vollgepackt, Menükarten geschrieben werden, es wird schier endlos geplant und gequasselt, bis es endlich an Eingemachte geht und die Kandidaten am Herd stehen. Und was die drei Möchtegern-Sterneköche in Töpfen und Pfannen zaubern - für uns bleibts kalter Kaffee. Der TV-Zuschauer kann ja weder riechen noch schmecken, was schließlich auf den Teller kommt. Das dürfen sich dafür die Juroren und der Cheftester eines Gourmetführers schmecken lassen. Um anschließend gefühlte zwei Stunden lang über verschmorte Karotten, gelungene Ochsenbacken und umschäumte Jakobsmuscheln zu dozieren. Das ist nicht nur langweilig, es macht nicht mal Appetit.
Und die Nachwuchsköche selber? Sind leider keine Rampensäue à la Tim Mälzer, sondern präsentieren sich als vernuschelte Handwerker ohne Pep und Pathos. Das aufregendste Ereignis der brotlosen Brutzelei: Kandidat Andreas lässt beinahe die Enten im Ofen anbrennen. Liebe Leute aus der RTLII-Versuchsküche, so fade darf Fernsehen einfach nicht sein, wenns dem hochverehrten Publikum zum verdienten Feierabendbier schmecken soll.
Fazit eines misslungenen TV-Menüs: lieber selber gut kochen als schlecht fernsehen.
Der Vollständigkeit halber: Koch Oliver verließ die Küche als Sieger und darf nun in München eine Sushi-Lounge eröffnen. Möge ihm größerer Erfolg beschieden sein als dieser RTLII-Show.
Thomas Meins