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TV-Kritik

Grenzwertige Grenzwissenschaften

Viel Wirbel = viele Zuschauer bei der neuen Pro7-Mystery-Serie Fringe

FRINGE - GRENZFÄLLE DES FBI (Pro Sieben, Montag, 20.15 Uhr)
Das war zumindest mal eine Kampagne für eine neue Serie, die nicht untergegangen ist. Am Freitag vor dem montaglichen Start der Serie wurde einfach das Pro-Sieben-Programm unterbrochen und in der Machart der Sendernachrichten lief ein Programmtrailer, der auf den ersten Blick nur äußerst schwer als solcher zu identifizieren war. Der Deutsche Journalisten Verband sieht in der Verwendung der ProSieben-Nachrichtenmarke eine klare Grenzüberschreitung und die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) wird ein Prüfverfahren gegen den Sender einleiten.
Die Zielgruppe hat dieser zweifelhafte PR-Coup immerhin vor die Fernsehempfangsgeräte gelockt. 2,63 Millionen 14- bis 49-Jährige, das ist ein Marktanteil von 19,5 Prozent in der Zielgruppe für Pro Sieben. Die Serie selbst ist nicht so Akte-X-albern wie es der Titel vermuten lässt, sondern bietet ein in sich plausibles Verschwörungsszenario, was sehr spannend inszeniert ist. Im Pilotfilm der Serie landete ein Flugzeug aus Hamburg auf einem US-Ostküstenflughafen und alle Insassen waren ausgelöscht durch eine fiese Krankheit. Im Mittelpunkt dieser Serie steht Agentin Olivia Dunham (gespielt von Anna Torv), die mächtig Ärger mit ihrem Vorgesetzten hat, aber grandios auf eigene Faust ermittelt und einem unheimlichen Komplott auf die Spur kommt.
Wie immer bei Grenzwissenschaften ist die Glaubwürdigkeit der Geschichte zuweilen grenzwertig. Aber es ist immerhin gut gefilmt und wertig in Szene gesetzt. So dass wohl die Zuschauerzahlen gehalten werden können.

Kai Rehländer

Ansehen Plusminus (ARD, 21.50 Uhr) mit der Frage: Wie sicher sind unsere Lebensversicherungen?


Abschalten WipeOUT (Pro 7. 20.15 Uhr) Unwitzige Kommentatoren spotten über unwichtige Flitzpiepen

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