Reisen in die Zukunft sind möglich - zumindest theoretisch. Würde ein Astronaut mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durchs All rasen, verginge für ihn die Zeit viel langsamer als für uns daheim auf der Erde. Der Doku-Zweiteiler "Zurück in die Zukunft" treibt dieses Gedankenspiel ins Extreme: Ein Raumfahrer kehrt auf eine Erde zurück, auf der seit seinem Aufbruch 250 Millionen Jahre vergangen sind. Was für eine Welt würde er vorfinden?
Antwort von Geologen und Biologen: eine ziemlich trostlose. In 250 Millionen Jahren haben sich die heutigen Kontinente zu einem einzigen Superkontinent vereinigt. Er ist zum großen Teil von einer Wüste bedeckt. Nur ein schmaler grüner Küstenstreifen umsäumt die riesige Landmasse, denn die Feuchtigkeit, die aus dem Ozean verdunstet, regnet ab, lange bevor sie das Landesinnere erreicht.

Auch der Ozean ist nicht mehr derselbe. Die Gletscher Grönlands und der Antarktis sind geschmolzen, der Meeresspiegel liegt 70 Meter über dem heutigen Niveau. Ohne das polare Eis kommen die Meeresströmungen zum Stillstand. Mit einem fatalen Effekt: Es gelangt kaum noch Sauerstoff ins Wasser. Das Meer der Zukunft ist so gut wie tot. Nur Bakterien können hier leben und verleihen ihm eine trüb-violette Farbe. Der blaue Planet? Das war die Erde einmal.

Und was ist mit uns Menschen? Wir sind verschwunden, und zwar so gut wie spurlos. Städte und Monumente wurden im Laufe der Jahrmillionen von Gletschern zerrieben, unter neuen Gebirgen begraben, vom Ozean verschluckt oder durch Wind und Regen ausradiert. Vulkanausbrüche und Kometeneinschläge taten ein Übriges. Nur ein Zeugnis ist nahezu unvergänglich: Noch in 250 Millionen Jahren werden auf dem Mond die Hinterlassenschaften der NASA-Astronauten von unserer Existenz zeugen.

Christian Holst