Vier mutierte Schildkröten, die der Kampfkunst mächtig werden, weil eine ebenso mutierte Ratte sie trainiert: Die Idee hinter den Teenage Mutant Ninja Turtles ist so absurd, dass man sich fragt, was Schöpfer Kevin Eastman eigentlich in den 80ern geritten hat. Doch der Hype, den Michelangelo, Leonardo, Raphael und Donatello auslösten, zieht sich bis heute durch. Nach zahlreichen Verfilmungen, Serien und Comics ist die Fanbase ungebrochen. Zuletzt nahm sich Action-Trash-Meister Michael Bay dem Thema an und produzierte zwei Filme, von denen nur einer an der Kinokasse überzeugte. Der Misserfolg des zweiten Films sorgte dafür, dass ein dritter Teil gecancelt wurde, obwohl er bei Kritikern besser abschnitt als noch der erste. So bleibt das Ende leider offen und wir werden nie erfahren, welchen Racheplan Krang in der Dimension X schmiedet. Doch das Franchise ist zu beliebt, um es sterben zu lassen. Deswegen steht schon die nächste Neuauflage an!

Autor von "Bad Words" übernimmt

Die Michael Bay-Filme hatten zwar eine überzeugende Action und sehenswerte Effekte zu bieten, doch waren sie zu sehr auf Kinder zugeschnitten. Das Drehbuch und die Dialoge hakten an allen Ecken und Kanten, Megan Fox als April O'Neil versprühte nicht ansatzweise den Charme einer Judith Hoag aus der Realverfilmungen von 1990. Fans der ersten Stunde wurden nicht mitgenommen und blieben so enttäuscht zurück. Nun soll alles besser werden, doch Paramount macht schon jetzt alles falsch: Andrew Dodge, der Autor von "Bad Words", soll das Drehbuch liefern. So weit, so gut. Doch das Produzenten-Team wird erneut aus Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form bestehen, also jenes Team, das bereits für die Verfilmungen von 2014 und 2016 zuständig war. Das kann doch nicht gut gehen. Ein Reboot sollte immer ein neues Team involvieren, um frische Ideen in das Projekt einfließen zu lassen. Das gilt hinter den Kulissen noch viel mehr als vor der Kamera. Außerdem fragen wir uns, wieso dann nicht einfach ein dritter Teil der Reihe gedreht wird, um wenigstens die Fans zu besänftigen, anstatt ein völlig neues Fass aufzumachen.

Erfolgsrezept Crossover

Ob dieses Team wirklich in der Lage ist, das Franchise finanziell zu retten, stellen wir mal dahin. Ein etwas kleineres Budget, weniger Erwartungshaltung würde dem Projekt jedenfalls gut tun. Doch da Blockbuster-Fanatiker Michael Bay die Fäden zieht, ist davon nicht auszugehen. Wir schlagen daher einen anderen Ansatz vor. Im Comic "Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles" treffen die vier Schildkröten nämlich auf den dunklen Ritter, mit dem sie gemeinsam gegen Shredder antreten. Rein rechtlich wird es dieses Crossover nicht auf die Leinwand schaffen, da die Rechte an Batman bei Warner Bros. liegen. Dennoch könnte das Einbeziehen einer anderen ikonischen Figur als Heilsbringer wirken. So bleibt uns aber vorerst nichts anderes übrig, als skeptisch zu sein, ob das bisherige Produzenten-Team wirklich einen erfolgreichen Turtles-Film auf die Beine stellen kann.