Für ihre neue Serie orientierten sich die Brüder Mark und Jay Duplass ("Togetherness") an einer uralten Idee: Jede Folge erzählt eine neue Geschichte mit neuen Darstellern und einem ganz neuen Genre. Das Konzept dahinter ist über 60 Jahre alt. In den 50er-Jahren waren Serien wie "Alfred Hitchcock Presents" oder "Twilight Zone" mit genau dieser Methode extrem erfolgreich. Doch mit der Zeit gerieten diese sogenannten Anthologieserien außer Mode. So sehr, dass Mark und Jay Duplass vor zehn Jahren von ihren Agenten eine eiskalte Abfuhr erhielten, als sie ihnen die Idee zu "Room 104" vorstellten: "Niemand will so was sehen."
Raffinierte Serien: Boom der Anthologie
Zuletzt gab es jedoch eine Renaissance des Anthologiekonzepts. Immer mehr Serien erfinden sich mit jeder Staffel neu. Was anfangs nur ein Mittel zum Zweck war, um Stars vom Kaliber eines Matthew McConaughey Serien wie "True Detective" schmackhaft zu machen, hat sich längst zum populären Subgenre entwickelt.
Serien wie "Fargo" oder "American Crime" mauserten sich zu Publikums- und Kritikerlieblingen, und Ryan Murphy hat mit "American Horror Story", "American Crime Story" oder seiner neuen Serie "Feud" gleich ein gesamtes Geschäftsmodell darauf aufgebaut. Doch so konsequent wie "Room 104" macht es nicht mal die gefeierte BBC/Netflix-Serie "Black Mirror". Denn Mark und Jay Duplass verbinden den Anthologieaspekt mit einem High-Concept-Ansatz: Was kann man trotz strenger Limitierung machen?
Alles, was die Duplass den Regisseuren an die Hand geben, ist ein Grundriss des Zimmers und drei Anweisungen: Ihr habt drei Tage Zeit, um die Folge zu drehen. Es darf nur eine kleine Zahl an Schauspielern geben. Und die Kamera verlässt nie den Raum.
Das Ergebnis überraschte selbst Mark Duplass: "Ich hatte befürchtet, dass wir nach der ersten Staffel sagen: Das war es. Das waren die zwölf Folgen, die man auf diesem Raum erzählen kann." Doch mittlerweile ist er überzeugt, dass das Konzept Hunderte Episoden hergeben würde, ohne dass sich die Storys wiederholen.
Angesichts der Qualität der ersten Staffel kann man nur hoffen, dass er all diese Ideen auch umsetzen darf. Denn wo kann man heute noch eine Serie sehen, bei der der Zuschauer vor jeder neuen Folge keine Ahnung hat, was ihn erwartet? Wenn sich die Tür von Zimmer 104 in diesem austauschbaren amerikanischen Motel öffnet, könnte sich dahinter eine Komödie, eine Actionsequenz, eine Ballettaufführung oder der pure Horror verbergen. Und gerade diese Ungewissheit macht den Reiz aus.
Serien wie "Fargo" oder "American Crime" mauserten sich zu Publikums- und Kritikerlieblingen, und Ryan Murphy hat mit "American Horror Story", "American Crime Story" oder seiner neuen Serie "Feud" gleich ein gesamtes Geschäftsmodell darauf aufgebaut. Doch so konsequent wie "Room 104" macht es nicht mal die gefeierte BBC/Netflix-Serie "Black Mirror". Denn Mark und Jay Duplass verbinden den Anthologieaspekt mit einem High-Concept-Ansatz: Was kann man trotz strenger Limitierung machen?
Alles, was die Duplass den Regisseuren an die Hand geben, ist ein Grundriss des Zimmers und drei Anweisungen: Ihr habt drei Tage Zeit, um die Folge zu drehen. Es darf nur eine kleine Zahl an Schauspielern geben. Und die Kamera verlässt nie den Raum.
Das Ergebnis überraschte selbst Mark Duplass: "Ich hatte befürchtet, dass wir nach der ersten Staffel sagen: Das war es. Das waren die zwölf Folgen, die man auf diesem Raum erzählen kann." Doch mittlerweile ist er überzeugt, dass das Konzept Hunderte Episoden hergeben würde, ohne dass sich die Storys wiederholen.
Angesichts der Qualität der ersten Staffel kann man nur hoffen, dass er all diese Ideen auch umsetzen darf. Denn wo kann man heute noch eine Serie sehen, bei der der Zuschauer vor jeder neuen Folge keine Ahnung hat, was ihn erwartet? Wenn sich die Tür von Zimmer 104 in diesem austauschbaren amerikanischen Motel öffnet, könnte sich dahinter eine Komödie, eine Actionsequenz, eine Ballettaufführung oder der pure Horror verbergen. Und gerade diese Ungewissheit macht den Reiz aus.
Mark Duplass: "Das Konzept gibt 100 Episoden her"
Folge 1 "Ralphie": Ein Babysitterjob wird zur Höllenaufgabe. - Die Auftaktfolge wandelt auf dem Pfad zwischen Drama und Horror und steht stellvertretend für die Unberechenbarkeit der Serie.
Folge 2 "Pizza Boy": Ein Parr nutzt einen Pizzalieferanten für perverse Spielchen. - "Dawson Creek"-Star James Van Der Beek ist einer der wenigen Darsteller von Rang, den sich die Serie gönnt.
Folge 3 "The Knockandoo": Ein dubioser Priester (Orlando Jones) verspricht, eine Frau auf eine höhere Ebene zu befördern - mit bizarren Folgen... Was als Mystery beginnt, erhält einen satirischen Unterton.
Folge 5 "The Internet": Ein junger Inder hat ein Manuskript vergessen und bittet Mama, es zu mailen... Die Folge zeigt, dass das Zimmer gleich bleiben muss, aber nicht das Jahr. Hier ist es 1997.
Folge 6 "Voyeurs": Die Arbeit eines Zimmermädchens entwickelt sich zu einer wortlosen Tanznummer mit verwirrender Auflösung. Eine Episode, über die man noch sehr lange nachdenkt.
Folge 11 "The Fight": Zwei Mixed-Martial-Arts-Fighter nehmen ihre Arbeit mit nach Hause. - Kaum vorstellbar, aber auf den wenigen Quardratmetern entwickelt sich eine grandiose Actionfolge.
Folge 12 "My Love": Ein altes Ehepaar (Philip Baker und Ellen Geer) will seine erste Liebesnacht nachstellen. Die liebevolle Altersromanze erhält ganz schnell einen ganz anderen Unterton.
Folge 2 "Pizza Boy": Ein Parr nutzt einen Pizzalieferanten für perverse Spielchen. - "Dawson Creek"-Star James Van Der Beek ist einer der wenigen Darsteller von Rang, den sich die Serie gönnt.
Folge 3 "The Knockandoo": Ein dubioser Priester (Orlando Jones) verspricht, eine Frau auf eine höhere Ebene zu befördern - mit bizarren Folgen... Was als Mystery beginnt, erhält einen satirischen Unterton.
Folge 5 "The Internet": Ein junger Inder hat ein Manuskript vergessen und bittet Mama, es zu mailen... Die Folge zeigt, dass das Zimmer gleich bleiben muss, aber nicht das Jahr. Hier ist es 1997.
Folge 6 "Voyeurs": Die Arbeit eines Zimmermädchens entwickelt sich zu einer wortlosen Tanznummer mit verwirrender Auflösung. Eine Episode, über die man noch sehr lange nachdenkt.
Folge 11 "The Fight": Zwei Mixed-Martial-Arts-Fighter nehmen ihre Arbeit mit nach Hause. - Kaum vorstellbar, aber auf den wenigen Quardratmetern entwickelt sich eine grandiose Actionfolge.
Folge 12 "My Love": Ein altes Ehepaar (Philip Baker und Ellen Geer) will seine erste Liebesnacht nachstellen. Die liebevolle Altersromanze erhält ganz schnell einen ganz anderen Unterton.
"Room 104" im Serien-Podcast
Wir checken im "Room 104" (36:39) ein und die neue Sky-Serie aus, die mit jeder Folge das Genre wechselt. ACHTUNG, doppelte SPOILER-Warnung: Ab 45:12 gehen wir genauer auf einzelne Folgen ein, und ab 01:10:31 versuchen wir, die ebenso bizarre wie brillante Folge 6 ("Voyeurs) zu entwirren.
Hier direkt bei iTunes reinhören: The Last Tycoon und Room 104
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